Schlagwort-Archiv: Corona-Pandemie

Gleisdorf: Betrachtungen #19

Eine kleine Auswahl von Büchern aus meiner Hausbibliothek soll über die Erscheinungsjahre der Publikationen deutlich werden: wir wußten zwischen 1988/89 und 1992/93 schon sehr genau, daß wir es in Europa mit einer Neuen Rechten zu tun haben, die vielfach klug und zielstrebig darangegangen ist, politisch Boden zu gewinnen. Wie sehr das gelungen ist, erleben wir derzeit.

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Gleisdorf: Betrachtungen #18

Ich befasse mich gerade mit unserer Tradition, in Krisenzeiten eine Komplexitätsreduktion zu pflegen, die uns zu binären Erklärungsmustern neigen läßt. Morgenland/Abendland klingt da noch harmlos. Chaos/Kosmos, Wildnis/Zivilisation, Zentrum/Provinz … Die Tradition meiner Leute kennt seit etwa den 1890er Jahren zunehmende ethnische Diskurse, bei denen slawische Leute als „Untermenschen“ etikettiert wurden, um durch solche Feindmarkierung die Selbstdefinition billiger zu machen.

Bemerkenswert! Sandra Kreisler sagt unter anderem, das „Tikkun Olam“ sei ein religiöses Gebot, das vorschreibt, die Welt zu verbessern.
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Gleisdorf: Betrachtungen #17

Wer mit Euphemismen Politik macht, hat verdeckte Intentionen. Das spottet dem Prinzip der Res publica. In Gleisdorf boomt derzeit der Begriff „Liebe“, den politisch frisch erweckte Leute grade als jüngste Sau durchs Dorf treiben. Es ist bloß ein Feigenblatt. Hört man eine Weile zu, liest man mit, läßt sich das entschlüsseln. Dazu sind hier zwei Punkte zu notieren, denen die aktuelle Gleisdorfer Protestbewegung in Teilen widerspricht:
+) Ein Staat im Staat wäre das Ende der Republik.
+) Mit der Natur kann man nicht verhandeln.

Facebook-Orakel mit Weltuntergangsphantasien
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Gleisdorf: Betrachtungen #16

Ich höre und lese jetzt seit Wochen, daß es bei den Gleisdorfer Protesten nur um Liebe gehe, um Liebe und um Liebe. (Außerdem geht gegen die Impfpflicht. Eine legitime Position.) Und die Liebe. Ach, was mir mittlerweile Leute von Liebe reden, die hab ich das noch nie zuvor sagen gehört. Wunderbar!

Graffiti am Gleisdorfer Busbahnhof.
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Dokument: Karl Bauer

Gleisdorf, im Dezember 2021

Wir stehen gerade mitten in einer Pandemie, im 4. Lockdown. Seit fast zwei Jahren stehen die Kulturveranstaltungen still. Unsere Spielstätten wie Forum Kloster, Kulturkeller oder das VAZ Laßnitzthal sind geschlossen, wie auch die Wirtshäuser, Cafés und Buschenschänken. Auch Vereins- und auch Adventveranstaltungen können nicht stattfinden. Dies belastet zunehmend unser Zusammenleben und das Miteinander.

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Was es wiegt, das hat’s #59: Weihnacht

(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)

Wie lauten Antworten der Politik auf aktuelle, regionale Vorkommnisse in der Oststeiermark? Was wird kulturpolitisch gedacht, geplant, angegangen? Was meinen Kunst- und Kulturschaffende zum Status quo? Ich weiß es nicht!

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Gleisdorf: Betrachtungen #15

Ich wurde nun mehrfach gefragt und gebe gerne Auskunft. Nein, ich fürchte das Virus nicht. Ja, ich bin geimpft. Dreifach. Weshalb? Weil ich bei meinem Wissenstand entschieden hab, daß ich im Lager der Geimpften sein will, um für den Notfall einer Infektion plus Erkrankung bessere Karten zu haben. Ich kenne Menschen, die sind vom Gegenteil überzeugt. Da haben wir eben Dissens. Na und?

Graffiti am Gleisdorfer Busbahnhof.
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Kerstin Feirer: Demos für Anfänger

Nach diesem Wochenende halte ich es für nötig, ein paar Grundlagen zum Thema „Demonstrationen“ zu vermitteln. Als lang gediente „Demonstrantin“ fällt mir nämlich auf, dass momentan dieses wichtige, demokratische Werkzeug nicht ganz so verwendet wird, wie es eigentlich gedacht ist. Darum heute: Demos für Anfänger!

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Gleisdorf: Betrachtungen #14

Die Heimat schickt ihr letztes Aufgebot? Nun feiern sich auf Bühnen und in Online-Foren Menschen, die mir versprechen, meine Demokratie, meine Freiheit, meine Kultur, meine Identität zu schützen. Menschen, die freilich keine 20 Minuten unaufgeregtes Gespräch über Österreichs Demokratie, Freiheit, Kultur und Identität durchstehen würden, die auch großteils keinen Tau haben, was das Wort Heimat hier in der Oststeiermark eben noch bedeutet hat.

Vielleicht sollte Gleisdorf ganzjährig einen Speakers Corner nach britischer Art haben. (Aber ohne Lautsprecheranlage!)
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