In den letzten Jahren entwickelte Mirjana Peiter-Selakov für die soziokulturelle Drehscheibe „kunst ost“ den Themenschwerpunkt „FMTech_Lab!“, wo die Fragestellungen zu den Zusammenhängen „Frauen, Macht und Technik“ bearbeitet wurden, was schließlich zu einer neuen Praxisebene, der des Labors, führte.
ich hab im vorigen eintrag erwähnt, daß wir heuer bei „kunst ost“ verstärkt auf eine aktive community setzen, auf leute, die an der welt interesse zeigen, anstatt die welt verpflichten zu wollen, sich vorzugsweise mit ihnen zu befassen. solche zugänge handeln auch vom aktiven suchen nach ästhetischen erfahrungen.
medienkünstler niki passath (mit dem rücken zur kamera) vor seiner arbeit „zoe“ im kunsthaus graz. neben ihm unternehmerin jaqueline pölzer und künstler johnny fortmüller
dabei ist es naheliegend, daß sich kunstschaffende für aktuelle künstlerische entwicklungen interessieren, ebenso für die arbeit anderer kunstschaffender. das kommende „april-festival“ geht in seiner themenstellung einigen fragen nach, die der „elektrifizierung der welt“ zugrunde liegen mögen. das hat über wenigstens zweihundert jahre auch zu sehr populären „mythen der modernität“ geführt, welche sich teilweise in trivialen sujets zeigen, die aber selbstverständlich auch in künstlerischen projekten thematisiert werden.
wir sind diesen zusammenhänge gerade in der ausstellung „roboterträume“ im kunsthaus graz nachgegangen. dabei hatte sich medienkünstler niki passath, der selbst mit einer arbeit in dieser ausstellung vertreten ist, bereit erklärt, uns zu führen und mit uns anfallende fragen zu debattieren.
von links: medienkünstler niki passath, kunsthistorikerin mirjana peitler-selakov und malerin hertha tinchon
das hat uns übrigens zu einer weiteren übereinkunft für das kommende „aprilfestival“ geführt. wir werden ja auf dem anwesen der familie pölzer einen „tag der trivialen mythen“ abhalten. einen der beiträge dieses tages realisiert experimental-bäckerin ida kreutzer. niki passath wird ein weiteres set zu diesem tag beitragen …
„konferenz in permanenz“
Medienkünstler und Robotiker Niki Passath führt uns
am Samstag, dem 22.01.2011, ab 15:00 Uhr
durch die Ausstellung „Roboterträume“
im Kuntshaus Graz
Niki Passath geboren 1977, studierte an der Schule für Musik und Darstellende Kunst (Graz), danach Architektur in Graz und Montpellier und Digitalen Kunst an der Angewandten in Wien.
niki passath erforscht künstlerische möglichkeiten mit aktuellen technologien
Er ist Träger verschiedener Preise, unter anderem des Theodor Körner Preises für seine Arbeit „Architecture mules“, welche 3D Software bzw. generative Designmöglichkeiten der Verzerrung in den realen Raum übersetzt. Er ist ausgewiesener Robotikspezialist und beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit den skulpturalen Bedingungen robotischer und künstlich intelligenter Entwicklungen.
die neue konzeption von „kunst ost“ ist eine praktische reaktion auf den strukturellen erdrutsch im kulturellen gefüge der steiermark. die ersten zwei wochen des neuen jahres liegen hinter uns, die wesentlichen pläne für 2011 sind so weit überarbeitet, daß wir nun absolut handlungsfähig sind; wenn auch unsere vorhaben heuer etwas bescheidener ausfallen müssen als vorher.
hauptereignis ist natürlich das kommende „april-festival“. auf dem weg dort hin werden wir am 8. februar die hochspannungshalle der TU graz besuchen, um uns einige aspekte dieser technologie genauer darlegen zu lassen.
medienkünstler und erfahrener robotiker: niki passath
außerdem wollen wir ende jänner noch die ausstellung „roboterträume“ im kunsthaus graz besuchen. dafür hat uns ein äußerst sachkundiger mann jetzt kursorisch zugesagt, als führer zu fungieren. der medienkünstler niki passath wird sich zeit nehmen, uns bei diesem besuch zu begleiten, um die zusammenhänge und hintergründe zu erläutern.
mirjana peitler-selkavon (links) und nina strassegger-tipl von "kunst ost"
außerdem starten wir in der zweiten februar-hälfte auch mit der serie „talking communities“, bei der es gelegenheit gibt, interessante kutzrschaffende näher kennen zu lernen, debatten zu führen, kontakte zu knüpfen. das sind die aktuellen schritte des neuen basis-trios: martin krusche (künstler), mirjana peitler-selakov (kunsthistorikerin) und nina strassegger-tipl (kulturmanagerin)