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programmarbeit

momentan dominiert die arbeit in den „eingeweiden“ von „kunst ost“. das bedeutet auch: die unterschiedlichen formationen, welche sich richtung april-festival auf den weg gemacht haben, zu einem gemeinsamen ereignis zu begleiten.

das ist unter anderem ein ringen um details in den inhalten. eine klärung der schwerpunkte. auf welche teile des größeren ganzen soll nun der fokus gerichtet werden? da ist ein (themen-) bogen zwischen agrarischer welt und high tech. neuerdings stellt sich immer wieder die frage: „wovon reden wir eigentlich?“

klärungsschritte beim jüngsten arbeitstreffen in gutenberg

das meint: überprüfen der eigenen annahmen, hinter die kulissen lieb gewonnener ansichten blicken. was mich an all dem gerade sehr freut, da ist eine hohe bereitschaft vieler teilnehmender leute, sich INHALTLICH mit den themen auseinanderzusetzen und das dann in ihren kommenden beiträgen aufzugreifen.

zufalls-fund in wetzawinkel ...

wir haben also nun die spannende situation, daß immer mehr kreative der region interesse zeigen, ihr reflexionsvermögen und ihre bevorzugten ausdrucksformen einzusetzen, um in gelegentlichen gemeinsamen vorhaben im kulturbereich an einem „großen bild“ der region zu zeichnen, das nicht für den tourismus geföhnt oder irgendwelche bilanzen geschönt ist.

da wird nichts „knackiges“ abgeliefert, sondern auch kantiges gezeigt. da sprechen die menschen, die hier leben und arbeiten, selbst. wie blickt die bäuerin maria hochegger auf die welt? ihre bilder sind kritische erzählungen.

welchen weg ist die vormalige fabriksarbeiterin annemarie schrank gegangen, um jenseits der schweren arbeit sich auch andere facetten des lebens zu erschließen? sie scheint von einer künstlerischen arbeitswut getrieben, mit der sie ihre umgebung auslotet.

einst beim trafo-bau, heute mit leidenschaft im atelier: annemarie schrank

das ist der eine aspekt des geschehens, diese erschließung künstlerischer praxisformen, um dem eigenen leben eine zusätzliche ebene zu geben. das führt natürlich andrerseits zum wunsch nach auftritt, äußerung, begegnung mit anderen menschen, auch anderen kreativen.

im kern geht es hier um KOMMUNIKATION, um einen wachsenden austausch, bei dem nicht bloß die alltäglich vertrauten codes eingesetzt werden. und es geht, wie die gespräche deutlich zeigen, auch darum, dem lauf der dinge im eigenen lebensraum nicht sprachlos gegenüberzustehen. so wird nun am „tag der agrarischen welt“ eine runde kreativer aus einer der nördlichsten gemeinden der „energie-region“ die südlichste gemeinde besuchen. ein auftakt …

p.s.: elisabeth wiedenhofer, auf dem ersten foto ganz links, hat die koordination der gutenberger gruppe für das „april-festival“ übernommen.

besuch in gutenberg

gutenberg ist eine der nördlichen gemeinden der „energie-region“. werner höfler, bürgermeister die südlichsten gemeinde in der „energie-region“, nämlich höfstätten, hatte uns zugestimmt: es wäre eine interessante geste, die kunstschaffenden von gutenberg nach wetzawinkel einzuladen. siehe dazu: zwischen landwirtschaft und high tech“!

damit ist auch der größere themenrahmen genannt, innerhalb dessen wir darangehen, längerfristig auszuloten, was denn diese region in ihrem kern ausmache, eben: „zwischen landwirtschaft und high tech“. ich habe dabei im tierarzt und gleisdorfer kulturausschuß-mitglied karl bauer einen sachkundigen kooperationspartner zur seite.

karl bauer (links) im gespräch mit kunstschaffenden von gutenberg

wie bezeichnend, daß sich im auftaktgespräch jene zwei positionen zeigten, zwischen denen dann auch ganz andere zugänge sichtbar wurden: hier die bäuerin, die von ihrem arbeitsalltag sagt: „in der landwirtschaft gibts’s so viele sachen, die nicht sichtbar sind.“ mit ihrer künstlerischen arbeit macht sie dann ganz andere erfahrungen.

bürgermeister thomas wild schätzt das künstlerische engagement der runde, auch indem er es praktisch unterstützt

da die vormalige industriearbeiterin (trafo-bau), die erzählt, daß die künstlerische tätigkeit für sie eine wichtige möglichkeit war, zur harten arbeit des alltags einen gegenpol zu haben, abschalten zu können. künstlerische praxis als das feld, das man betritt, um das reich der alltagsbewältigung zu verlassen, um etwas über sich und die welt herauszufinden …

das war der auftakt mehrerer arbeitsgespräche, in denen sich die gutenberger über einen möglichen beitrag, ein gemeinsames künstlerisches statement zu unserem „tag der agrarischen welt“ beim „april-festival“ 2011 verständigen wollen. das ist keine fixe formation in der kleinen gemeinde nahe weiz, sondern eine sehr kontrastreiche runde kreativer menschen, die sich gelegentlich über gemeinsame interessen verständigen.

[april-festival 2011: notizen & reflexionen]