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Facebook-Notiz vom 22.09.2023

stell dir vor, du triffst auf ein grüppchen von menschen, da weiß jeder genau, was er tut, aber es ist noch ungewiß, wozu und wohin es führt. das heißt dann auch am mischpult: „dem inschinör ist nichts zu schwör“. und blickt man ihm über die schulter, wird deutlich: manchmal kann eine cellistin sehr einsam sein.

von links: ulli berger (produzentin), roland berger (chef-orakel,) fritz aigner (regisseur) & thais bauer (komponistin).
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Wechselland

Diese steirische Region war einst eine wichtige Passage, wenn Menschen von Graz nach Wien gelangen wollten oder sich sonst wie auf der Durchreise befanden. Mit der Süd-Autobahn (A2), die ab den 1960ern gebaut wurde, änderten sich Situation und Bedeutung des Wechsellandes grundlegend.

Das Team (von links): Alfred Ninaus (Regie), Reinhold Ogris (Kamera), Richard Mayr (Fotos), Fritz Aigner (Autor)

Regisseur Alfred Ninaus und Drehbuchautor Fritz Aigner widmen sich diesem Teil der Steiermark mit einer filmischen Annäherung. In der Dokumentation „Heimat im Wechsel“ geben Menschen des Steirischen Wechsellandes Auskunft darüber, wie sich ihre Heimat gewandelt hat, welche Herausforderungen auf sie zukommen und wie sie Heimat überhaupt definieren. Dazu beschäftigt sich der Film auch mit der Geschichte des Landes sowie mit der wirtschaftlichen Situation dieser besonderen Gegend Österreichs.

Nun hat das Projekt aber noch eine weitere Ebene erhalten.

Der Gleisdorfer Fotograf Richard Mayr begleitete das Team bei den Dreharbeiten, sah den Leuten über die Schultern, reflektierte seine Ausfahrten aber auch ganz eigenständig. Damit nicht genug, diese Reflexionsarbeit führte nun über Texte von Fritz Aigner zu einem Fotoband Mayrs.

Mayr war an insgesamt 30 Drehtagen mit von der Partie. So mancher Arbeitstag am Hochwechsel begann schon um fünf Uhr morgens, denn der Regisseur und der Fotograf haben eines unbedingt gemeinsam, was ihr Metier bestimmt. Sie folgen dem Licht und bestimmten Lichtverhältnissen, um ihren visuellen Vorstellungen nachzukommen.

Ninaus und Mayr sind durch die Erfahrungen aus ihrer Kooperation nun einig, daß sie auch Ninaus’ folgendes Filmprojekt dialogisch bearbeiten wollen. Da geht es um einen Beitrag für die Sendereihe „Universum“ über das Ausseerland.

• Dienstag, 17. April 2012, 19:30 Uhr
„Mensch im Wechsel“ (Eine regionale Auseinandersetzung)
Filmvorführung (Langversion), Buchpräsentation, Autorengespräch im Rahmen des „April-Festivals“ von „kunst ost“: Alfred Ninaus (Regisseur), Richard Mayr (Fotograf) & Fritz Aigner (Autor)
Forum Kloster, Saal Martin, Rathausplatz 5, 8200 Gleisdorf
[Projekt-Link]

Wege, Fahrten, Aussichten

Wie nun verschiedene Ereignisstränge sich zu einem Bündel fügen… Letzte Revision. Nächste Woche geht unser „Puch-Buch“ [link] in Druck. Die Arbeit daran muß einen nicht stets in das Landezentrum führen. Wenn ich mich mit Graphic Novelist Jörg Vogeltanz und mit Techniker Michael Toson zu einem Meeting in Laßnitzhöhe einfinde, haben wir uns quasi auf halbem Wege getroffen.

Michael Toson (links) und Jörg Vogeltanz bei Detailfragen

Der dortige „Hügellandhof“ ist uns dafür ein äußerst angenehmer Stützpunkt. Wir haben nun ein Stück Mobilitätsgeschichte erarbeitet, das jenen Kernbereich verständlich macht, in dem die Massenmotorisierung Österreichs im 20. Jahrhundert greifbar wurde. Diese Massenbewegung, gestützt auf Automobile, wird in absehbarer Zeit enden. Mit den Grundlagen der Umorientierung sollten wir längst befaßt sein.

Die Geschichte von Steyr-Daimler-Puch ist exemplarisch für dieses Metier

Parallel laufen die Vorbereitungen für das „April-Festival“ weiter, in dem es übrigens auch eine Session zum Thema geben wird. Das „Kuratorium für triviale Mythen“ tagt in Weiz: [link]

Anderes Thema! Inzwischen hat Regisseur Alfred Ninaus seine aktuelle Filmpremiere hinter sich. Da ging es um das Thema „Wechselland“, eine uns nahe Region. Wir nehmen das als Anlaß, diese Zugänge zu thematisieren. Fragen des Wandels, der Definitionshoheit, der Darstellungsformen und -möglichkeiten. Film, Buch, Autorengespräch mit Alfred Ninaus (Regisseur), Richard Mayr (Fotograf) & Fritz Aigner (Autor) [link]

Autor und Regisseur Fritz Aigner (links), am Steuer Produzent und Regisseur Alfred Ninaus

Das gesamte „April-Festival“ ist inhaltlich zwischen Wissensvermittlung, Diskussionen und Kunstpräsentation festgemacht. Damit soll gewährleistet sein, daß die Einladung zur PARTIZIPATION keinesfalls geringer ausfällt als jene zur Betrachtung.

Ich möchte das als ein Prinzip im regionalen Kultur-Engagement gesichert sehen. Es ist auch ein kulturpolitisch wichtiger Aspekt und dieser Punkt bekommt etwa dann Gewicht, wenn Kulturinvestitionen verhandelt werden müssen, denn da wird natürlich meist nach dem Benfit für die Gesellschaft gefragt. Und der stellt sich sehr wesentlich via Partizipation ein…

+) „April-Festival“2012 [link]

Vom Beständigen der Veränderung

Es klingt auf Anhieb vielleicht ein wenig banal, aber der Satz berührt ein Thema von erheblicher Wucht: Bestand hat nur die Veränderung. So ließe sich in einem Satz das Gespräch zusammenfassen, welches ich eben mit Fotograf Richard Mayr [link] geführt habe.

Fotograf Richard Mayr

Anlaß dazu war sein Buch über das steirische Wechselland. Nein, etwas genauer, das Buch zum Film von Alfred Ninaus mit Texten von Fritz Aigner. Hier hat ein ganzes Team gearbeitet. Veränderungsschübe als das Konstante und die Komplexität der Welt, in der wir bestehen müssen; in beidem, in dieser Welt und in dieser Komplexität.

Das bietet Fragen und Aufgabenstellungen, die sich im Geschäftsleben gleichermaßen stellen wie im Kulturbereich. Und vielleicht sind die unterschiedlichen „Erzählweisen“, die kontrastreichen Codes – hier im Geschäftsleben, da im Kulturbereich –, sehr gut geeignet, als komplementär verstanden und genutzt zu werden.

Damit meine ich, die unterschiedlichen Anforderungen und Verfahrensweisen können sich als wechselseitig sehr anregend erweisen. Ein möglicher Austausch in so verschiedenen Bezugssystemen ist, das haben wir schon herausgefunden, recht spannend. Das ist übrigens auch ein wichtiger Aspekt unseres Arbeitsvorhabens bei KWW („Kunst Wirtschaft Wissenschaft“): [link] Aber damit wäre ich jetzt bei einem anderen Thema. Zurück zum Ausgangspunkt!

Geschäftsleben und Kulturbereich. Da sind zwei großen Felder in Mayrs Biographie; einerseits als Unternehmer für einen Betrieb verantwortlich zu sein (Stadtapotheke Gleisdorf), andrerseits als Fotograf sich Themen und Projekte zu erschließen. Grundverschiedene Aufgabenstellungen vor dem Hintergrund eines Kräftespiels, in dem diese Region gerade erhebliche Umbrüche erlebt.

Was verlangt also nach Bestand und worin sollte es uns gelingen Veränderungen zuzulassen oder sogar selbst zu initiieren? Ich denke, das wird noch einige Erörterungen verlangen…

Noch ein paar Takte zum Buch. Das Wechselland ist die östlichste LEADER-Region der Steiermark: [link] Regisseur Alfred Ninaus hat gerade einen Film über dieses Gebiet gemacht: [link]

Drehbuchautor ist der Gleisdorfer Fritz Aigner: [link] Von ihm stammen, wie erwähnt, auch die Texte zu Mayrs Fotoband.