Um Mißverständnissen vorzubeugen und einigen dummdreisten Denunzianten, von denen man mir erzählt hat, übers Maul zu fahren, hier ein paar Takte Klartext.

Um Mißverständnissen vorzubeugen und einigen dummdreisten Denunzianten, von denen man mir erzählt hat, übers Maul zu fahren, hier ein paar Takte Klartext.

(Beiträge und Fragen zu einer nächsten Kulturpolitik)
Ich gebe nichts auf das Gerede von der „gespaltenen Gesellschaft“. Erlebbare Auffassungsunterschiede über Weltsicht, Lebensart und Menschenbild waren schon vor Corona eklatant. Es wurde meist nur in Nischen schlagend, oft von der Allgemeinheit unbemerkt, wenn eine Community deviante Personen markiert und schließlich sanktioniert hat.

Die Gleisdorfer Unruhe geht offenbar in eine Verlängerung. Sollte sich diese Situation deeskalieren und letztlich auflösen lassen, wird es bei allen Beteiligten an einigen Stellen der Kontroverse einen Ebenenwechsel geben müssen. Wer fühlt sich nun in Gleisdorf zuständig, diesen Ebenenwechsel a) zu entwerfen und b) einzuleiten?

Die Unruhe von Gleisdorf äußert sich nun seit Monaten mit erheblicher Lautstärke. Woche für Woche. Die Stimmen aus dem Rathaus sind dagegen sehr moderat, kaum je zu vernehmen. Und auf der Straße? Vor einigen Tagen tauchten ein paar Billboards auf. Eines von fünf Posters in der 11.000-Seelen-Stadt, jenes beim Supermarkt, wurde anonym abgeräumt. Die anderen sind noch da.

Die Covid-Pandemie wird immer mehr zu einer Herausforderung für die Kultur. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Schäden, sondern zunehmend auch um Engagement und Ehrenamt in den Vereinen. Unsere Spielstätten wie z. B. Forum Kloster, Kulturkeller oder das VAZ Laßnitzthal leiden an Besucherschwund, wie auch die Wirtshäuser, Cafés und Buschenschänken halb leer bleiben. Auch Vereins- und Privatveranstaltungen können nicht in vollem Umfang stattfinden. Dies belastet zunehmend unser Zusammenleben und das Miteinander.

[Bezugnehmend auf das Statement von Anna Urdl] Es ist schon ein gesellschaftspolitisches Schmankerl, dass wir uns in unserer Familie in unserem Berufsleben mehr als 40 Jahre lang für Rahmenbedingungen eingesetzt haben, die allen Menschen mit Behinderungen aktive Teilhabe am Leben, in der Bildung, in der Arbeit, in der Familie, in der Freizeit, … ermöglichen sollten. Jetzt, wo unsere Familie Leistungen braucht, stehen sie nicht zur Verfügung.

Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark wandte sich kürzlich mit einem Statement an die Teilnehmenden der lokalen Protestmärsche, die von initiativer Seite aus euphemistisch „Spaziergänge“ genannt werden: „Seit Mitte November gehen Sie in unserer Stadt auf die Straße, um gegen Corona, gegen die Maßnahmen der Regierung, gegen die Impfung bzw. die Impfpflicht zu demonstrieren…“ [Quelle] Damit hatte ich aus dem Rathaus das erste formelle Statement politischer Natur erhalten.

Ergeht zur Information an die Landtagsklubs und die Klubs des Gemeinderats der Stadt Graz, die Abteilung 6 Land Steiermark, die Grazer Bürgermeisterin und den Stadtrat für Bildung, Familien und Sport.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir schreiben Ihnen aufgrund der momentanen Situation bzgl Kindergartenplätze für Kinder mit heilpädagogischem Förderbedarf.

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Demonstrantinnen und Demonstranten!

Seit Mitte November gehen Sie in unserer Stadt auf die Straße, um gegen Corona, gegen die Maßnahmen der Regierung, gegen die Impfung bzw. die Impfpflicht zu demonstrieren – es ist grundsätzlich Ihr gutes Recht, das zu tun. Angesichts der Dynamik der Geschehnisse bitte ich Sie folgendes zu beherzigen:
+) Wer bei diesen Demonstrationen gegen geltendes Recht verstößt, darf der Polizei nicht gram sein, wenn die BeamtInnen ihren Job machen. 40 Anzeigen und drei Festnahmen bei der letzten Demo sprechen eine klare Sprache.
D:Demo #10, Christoph Stark weiterlesen…schreist „Zensur!“, nachdem ich Dich von meiner Bühne geschmissen hab, auf die Du ungefragt hinaufgerannt bis, denn ich hab Dich nicht eingeladen, da was vorzutragen. Es war mehr als zehn Jahre penible Arbeit, diese Bühne aufzubauen, ein Publikum zu gewinnen, das meine Arbeit beachtet.
