Ich hab hier nach fünf Notizen zum Stichwort Faschismus noch eine kleine Zusammenfassung vorzulegen, um meine aktuelle Auffassung nachvollziehbar zu machen.

Ich hab hier nach fünf Notizen zum Stichwort Faschismus noch eine kleine Zusammenfassung vorzulegen, um meine aktuelle Auffassung nachvollziehbar zu machen.
Ausgangspunkt dieser Kolumne war eine Meinungsverschiedenheit, die ich mit Musiker Christoph Wundrak hatte. Er trägt Schlußfolgerungen aus seinen spirituellen Erfahrungen in den öffentlichen Diskurs, was einem freistehen muß.
Historiker Yuval Noah Harari nannte 2018 in seinen „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ drei große Narrative, von denen das 20. Jahrhundert geprägt worden sei. Die faschistische Erzählung, die kommunistische Erzählung und die liberale Erzählung.
Faschismus im Plauderton? Ein paar markige Sätzchen und paßt? Kann man machen. Aber nicht mit mir. Weshalb?
Ich erlebe in derlei Situationen stets wieder den Klassiker. Und der geht so. Ich werde gefragt: „Ja, kannst du mir jetzt erklären, was Faschismus ist?“
Wer mir menschliche Eigenschaften mit „höheren Wahrheiten” erklärt, die womöglich aus „göttlichen Quellen“ bezogen wurden, erregt mein Mißtrauen grundsätzlich, da Europa damit über zweitausend Jahre hinweg katastrophale Erfahrungen gemacht hat.
Gesellschaftliche Realität ergibt sich nicht aus dem, was der Fall ist, sondern aus dem, was darüber erzählt wird. Gesellschaftliche Realität ist daher vor allem eine Frage von Sprache, Definitionsmacht und Medienanwendung. Ein Narrativ.
Es steht jedem Menschen persönlich vollkommen frei, Erfahrungen und Strategien zu suchen, um sich menschenverachtenden Kräftespielen zu entziehen oder auch anzuschließen. Menschen haben Interessen und werden diese aufgrund ihrer individuellen Konzepte auf ganz unterschiedliche Art verfolgen.
Wenn ich mir erklären möchte, weshalb es nicht gelingen will, Krieg von der Erde zu verbannen, komme ich schon sehr weit, falls ich mich bemühe, unsere vorherrschende Männerkultur, das Patriarchat, zu entschlüsseln, zu verstehen.
Ein Bonmot besagt, Intelligenz sei die Fähigkeit, über zwei einander grundlegend widersprechenden Ansichten nicht den Verstand zu verlieren.