Schlagwort-Archiv: eu-wahlen

Slogans und Propaganda #1

Gemeinderat, Bundespräsident, Parlament. Als vor einer Weile jeweils gewählt wurde, war ich mehr denn je zuvor unruhig. Die Slogans, der Tonfall, die Begleiterscheinungen. Als wäre ich in ein Einkaufszentrum gestolpert und würde aus Lautsprechern mit den schlichtesten Parolen beschallt, von Brunnengeplätscher umspült, zwischen Kalenderblättern und Postkartenmotiven den Ausgang suchend. (Platons Höhle als Evergreen.)

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Fieberträume

Was ich gesehen habe? Zwei frivole Spießbürger, erregt an sich selbst, ergriffen von sich selbst, in voller Größe um etliche Nummern zu klein für den Begriff Staatsmann. (Putin, der gutes Deutsch spricht, muß sich vor Lachen naß gemacht haben.)

Ich hab schon verstanden, daß Volksnähe eben so geht. Man pflegt den Horizont eine Stammeshäuptlings, der sein Stammesgebiet für die Welt hält. Man meint, Milliardäre in sein bedeutendes Werk einbeziehen zu können. Der Boss tritt auf, als sei er der legitime Sohn des Mundl Sackbauer aus Kaisermühlen. Er spricht wie ein Mundl auf der Höhe der Zeit und brüskiert seine Ehefrau, als hätte Ernst Hinterberger das Drehbuch für diese Stunden auf Ibiza geschrieben. Fieberträume weiterlesen

Feuilleton: Intro

Politik ist nicht das, was politisches Personal tut. Politik ergibt sich aus dem Wechselspiel zwischen Funktionärswesen (Staatskunst) und dem Gemeinwesen. Im Zusammenwirken von Staat, Markt und Zivilgesellschaft erleben wir ganz unterschiedliche Gemengelagen jener Kräfte, mit denen Interessenlagen bearbeitet werden.

Wir von der Wissens- und Kulturarbeit haben darin das Feuilleton als eines von mehreren Genres an der Hand.

Es ist die Drehscheibe für Beiträge zu den öffentlichen Diskursen. Das ist bewußt im Plural formuliert, denn „Die Öffentlichkeit“ gibt es ebensowenig wie „Die Gesellschaft“. Hier agieren ganz unterschiedlichen Gruppen in verschieden qualifizierten Teilöffentlichkeiten. Feuilleton: Intro weiterlesen