Die „museum frauenCIRCUS phase 2“ hat im vergangenen Herbst bei und in Schloß Hainfeld (nahe Feldbach) stattgefunden. Diese Station erhält nun ihren heurigen Abschluß in Gleisdorf. Da wird am Donnerstag, dem 1. Dezember, um 19.00 Uhr zur Eröffnung gebeten.
Somit heißt es:
„frauenCIRCUS – Museumsausstellung“
im MiR (Museum im Rathaus)
Die Ausstellung ist dort bis 17. Dezember zu sehen
Öffnungszeiten: Di-Fr 15 bis 18 Uhr und Sa 10 bis 12 Uhr
eine zweite führung durch gleisdorfs innenstadt, entlang der stationen des „april-festivals“, war von „irischen momenten“ geprägt. (ein gang durch belfast würde einen gelegentlich in wiederkehrende regengüsse geraten lassen, aber auch sonne und nebenbei einigen wind bescheren.)
fotograf franz sattler in allwetter-ausstattung
nina strassegger-tipl lotste die gäste zu den einzelnen stationen. diese weise, den alltag der menschen zu bespielen, geht übrigens auf eine konzentrierte form zurück, die wir vor einigen jahren als jene kompakte „bühne“ zu gestalten versuchten, die sich anlaßbezogen und temporär in der stadt entfalten möge. ich nannte das damals aufgrund der form der route „gleisdorf: ein L für die kunst“ [link]
die aktivitäten von „kunst ost“ handeln unter anderem von einem kontinuierlichen vertiefen der erfahrungen, wie wir mit der kunst auf einem terrain bestehen können, das nicht primär der kunstvermittlung gewidmet ist.
nina strassegger-tipl (links) und gleisdorfs bürgermeister christoph stark
darin hat gleisdorf allerdings eine besondere ausnahme. das „museum im rathaus“ ist sicher der attraktivste ausstellungsort in der region. dort waren wir etwas spät am tage angelangt, weil es als schlußpunkt der runde angelegt ist. der arbeitstag im rathaus hatte längst geendet.
malerin irmgard hierzer (mitte) bei der erläuterung der arbeiten von michaela knittelfelder-lang
dabei machten wir die kuriose erfahrung, was geschieht, wenn das museum schon „scharf gemacht“ wurde. ein bewegungsmelder sprang auf uns an und im haus, außerhalb des hauses sowie im anschließende café ging ein ohrendbetäubender alarm los.
die geschichte endete mit einer plauderei, bei der uns zwei freundliche polizisten und ein mitarbeiter der gemeinde gegenüber standen. bürgermeister christoph stark, der sich zu der zeit schon bei freunden befand, um seinen geburtstag zu feiern, meinte, als ich ihm von unserem malheur berichtete, lachend: „ist mir auch schon passiert.“
Herta Tinchon wurde 1931 in Gleisdorf geboren, wo sie die ersten Jahre ihrer Kindheit in einer Gastwirtschaft, dem heute noch bestehenden Gasthof Wurm, aufgewachsen ist. Es sei ein ständiges Suchen, sagt Tinchon. Themen? Farben? Ausdruck? Alles! „Meist hab ich eine Vorstellung, die ich ansteuere, aber dann bekommt es seine eigene Dynamik.“
die gleisdorfer malerin herta tinchon, in ihrem dasein als künstlerin eindeutig mit einem jüngeren geist ausgestattet als so manche junge kreative der region
So entstehen ihre Werke; im günstigsten Fall oft ohne weitere Fragen, ohne rationale Entwicklungsarbeit. „Wenn es so fließt, da bin ich einem anderen Zustand. Da weiß ich dann vom Anfang bis zum Ende, wie es geht.“
Tinchon behält sich bis heute vor, mit neuen Möglichkeiten zu experimentieren. Während ihr Werk von großformatigen Gemälden dominiert ist, tauchen zwischendurch Arbeiten auf, die als mit dem Computer verarbeitete Bilder erkennbar sind. Dabei kann es vorkommen, daß Tinchon Momente aus Spielfilmen, also „Screenshots“, zum Ausgangspunkt dieser Werke gemacht hat oder andere Impulse aufgreift, digitalisiert, verwertet.