Es gibt nicht gar so viele Themen, bei denen ich der Möglichkeit traue, die ganze Sache auf zwei Positionen herunterzuregeln.

Es gibt nicht gar so viele Themen, bei denen ich der Möglichkeit traue, die ganze Sache auf zwei Positionen herunterzuregeln.
Es ist nicht egal, was wir sagen, wie wir es sagen, auf welche Art wir Gedanken ausdrücken. Deshalb verzichte ich auf den Begriff „Geschlechterkampf“. Er unterstellt eine Feindseligkeit zwischen Männern und Frauen, verleitet zu martialischen Narrativen, wo wir uns achtsam um Interessens- und Konfliktlagen kümmern sollten.
Die Zeitmaschine von Facebook zieht gelegentlich Notizen aus dem Stapel, an die ich mich nicht mehr erinnere. Wozu auch?
Ich hatte für die Zweier-Notiz einiges an Zahlen zusammengestellt, die aus überprüfbaren Quellen stammen.
Da wir keinen erwähnenswerten öffentlichen Diskurs zu diesem Thema haben, sind auch Reaktionen auf derlei Notizen in den Social Media, zumindest aus meinem Umfeld, die Ausnahme. Informell erfahre ich freilich, daß meine Ansicht vielleicht etwas zu radikal formuliert sei.
Jüngst, als ich am Supermarkt vorbeikam, fiel mir ein Plakat auf: „Sind Sie Opfer von Gewalt?“ Was für ein Affront, daß dieses Thema plakatiert werden muß, anstatt als minimales Problemfeld adäquate Bearbeitung durch Profis zu erfahren.
Es ist derzeit vor allem die FPÖ unter Herbert Kickl, der es gelingt, das Flüchtlingsthema in Wahlerfolge umzumünzen.
Ich halte es seit etlichen Jahren für evident, daß Österreich politisch beharrlich nach rechts rückt. Das steht für mich seit der „Bundesregierung Kurz I“ (Dezember 2017 bis Mai 2019) völlig außer Streit.
Ich war nun geraume Zeit mit anderen Themen und Texten so ausgelastet, daß ich diesen Bereich nach hinten gerückt hatte. Der Lauf der Dinge schiebt das Paket wieder nach vorne: Wahlkampfzeit.
Ist es einfach nur Chuzpe? Muß man für so einem Coup blöd sein? Immerhin hat so ein halbseidener Schwadroneur wenigstens Ahnung, daß Franz Kafka jemand von Relevanz gewesen ist, sonst würde er ihn nicht mißbrauchen.