[Vorlauf: Teil I] Gewalt durch Sprache ist eine sehr taugliche Waffe, um Menschen zu verletzen. Ich staune, daß rund 25 Jahre Internet in Österreich nicht gereicht haben, um das in den verschiedenen Communities zu bannen.

[Vorlauf: Teil I] Gewalt durch Sprache ist eine sehr taugliche Waffe, um Menschen zu verletzen. Ich staune, daß rund 25 Jahre Internet in Österreich nicht gereicht haben, um das in den verschiedenen Communities zu bannen.
Ich bin einer der frühen Akteure heimischer Netzkultur. Daher hab ich online allerhand Erfahrungen mit Trollen gemacht, da gab es bei uns noch kein Internet, kein WWW.
Durch Hannah Arendt hab ich erstmals verstanden, daß das Sprechen auch Handeln ist, daß Mitteilung und Vollzug zusammenfallen können.
Soweit ich sehe, gibt es in meiner Kultur keine billigere und populärere Waffe als diese. Möchte ich jemanden treffen, verletzen oder sogar manchen Menschen gefügig machen, brauche ich kein Messer eingesteckt zu haben.
Sie sehen, ich bleibe bei dieser Metaphorik, um unserer Situation einen gut nachvollziehbaren Rahmen zu geben.
Hier eine kleine Zusammenfassung jener Glossen, in denen ich mich bemüht habe, das Thema Faschismus für interessierte Laien etwas überschaubar zu machen.
Diese Glossen ersetzen keine intensivere Befassung mit dem Thema, um die Nuancen jener menschenverachtenden Strategien zu erkennen und sie dechiffrieren zu können.
Aber ich biete Ihnen eine Orientierungshilfe, die nützen soll, gute Fragen zu stellen. Es gibt dann auch genug vorzügliche Literatur, dank derer Sie bei Bedarf Ihr Wissen verfeinern können.
Mars: Faschismus weiterlesenHistoriker Yuval Noah Harari nannte 2018 in seinen „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ drei große Narrative, von denen das 20. Jahrhundert geprägt worden sei. Die faschistische Erzählung, die kommunistische Erzählung und die liberale Erzählung.
Faschismus im Plauderton? Ein paar markige Sätzchen und paßt? Kann man machen. Aber nicht mit mir. Weshalb?
Wer in diesem Geschäft erst am Anfang steht, wird sein Repertoire eventuell gleich einmal damit ausstatten: „Der Weg ist das Ziel.“ „In der Ruhe liegt die Kraft.“ „Schön, daß es dich gibt.“ Da kann man gelegentlich auch ein „Laßt die Spiele beginnen!“ reinhauen. Und man schließt mit einem Zitat aus der Bibel ab: „Es ist vollbracht!“
Gesellschaftliche Realität ergibt sich nicht aus dem, was der Fall ist, sondern aus dem, was darüber erzählt wird. Gesellschaftliche Realität ist daher vor allem eine Frage von Sprache, Definitionsmacht und Medienanwendung. Ein Narrativ.