Rechtsruck: Telematische Geschwätzigkeit

Seit Österreich 2020 in den Lockdown ging, begleite ich mit meinen Glossen etliche der laufenden Ereignisse; Schwerpunkt Raum Gleisdorf und Bezirk Weiz.

Trübe Kategorie: Was genau soll das sein, ein „Systemkünstler“?

Bemerkenswert, daß nun zunehmend Leute, deren Auftritte und öffentlichen Diskursbeiträge ich kommentiere, darauf unwirsch bis untergriffig reagieren. Die Unterstellung von „Rufschädigung“ und „Anschuldigungen“ ist inzwischen Standard.

Es fehlt dabei deutlich an Rückmeldungen, die inhaltlich auf das eingehen, was ich in meinen Glossen notiert habe. Menschen, die ich also interessant gefunden hab, verzichten auf eine Antwort zur Sache und äußern sich lieber zu mir als Person. (Eine Debatten-Strategie, die seit der Antike bekannt ist.)

Sie dürften sich demnach öffentlich äußern, ich aber sollte es nicht? Lustig! Ein kurioses Demokratiekonzept. Dieses Einknicken der Erregten vor ein paar ganz einfachen Anforderungen der Demokratie finde ich deprimierend. Antwortvielfalt sollte selbstverständlich sein, eine pluralistische Gesellschaft das unverzichtbare Ziel solcher Anstrengungen. Geht nicht? Pech!

Null Erkenntniswert: Allgemeiner geht es gar nicht mehr.

Mich erinnert so ein Verhalten an Teenagers mit unbewältigten Autoritätsproblemen, die gegen alles wettern, was ihnen ein Ärgernis ist. Aber für eine konkrete Arbeit an der Situation sind sie nicht gerüstet. In dieser Annahme bestärkt mich auch die aktuelle Folgezeit, in der nun alle Restriktionen bezüglich Corona längst aufgehoben sind.

Nun könnte ja konsequent an den angeblichen Liebes-, Freiheits- und Demokratiedefiziten gearbeitet werden. Politisch, im öffentlichen Diskurs, im sozialen und kulturellen Leben. Und? Geht nicht? Pech!

Ah, okay, Polemisieren geht noch. Das häufige Posten von deftigen Memes wie von Links zu den markigen Aussagen anderer Leute plätschert via Social Media dahin. Eine Art der telematischen Geschwätzigkeit.

Und ich?
Es wurde oftmals laut beklagt, daß die sogenannten „Mainstreammedien“ den sozialen Frieden belasten und die Menschen „belügen“ würden. Was für ein Gebrüll über eine angebliche „Lügenpresse“, die „das Volk“ manipulieren würde. (Viele der Argumente, die ich kennengelernt habe, rinnen in der Furcht vor einem „Great Reset“ zusammen.

Düsteres Raunen: Diese völlige Unfähigkeit zu einer konkreten Aussage könnte einen zu Tränen rühren.

Ich hartnäckiger Kolumnist mit meinen eigenen kleinen Leisten im Internet sollte diesen Kreisen also eigentlich willkommen sein, denn ich bin erkennbar kein Teil jener etablierten Medienwelt, die sie „Mainstreammedien“ nennen, sondern eher Samisdat.

Ich bin auch auf keiner derzeit populären Informationsplattfomen wie „Telegram“, „Auf1“, „Info direkt“ etc. vertreten. Da gibt es bloß mich und meine Kolumnen. Mein Logbuch, meine zwei Websites (van.at und kunstost.at), meinem Facebook– und Instagram-Account, die ja von der gleichen Firma betrieben werden: Meta. Und mein „Kleinstverlag“ im Austria-Forum. Mehr ist es nicht.

Wäre das nun eine respektable Gegenposition zu dem, was in diesen Debatten „Mainstreammedien“ genannt wird? Wer das ein Beispiel für demokratisches Verhalten, das man anerkennen könnte, während man selbst Botschaften von großen Medienplattformen weiterträgt und ausstreut? Geht nicht? Pech!

+) Rechtsruck (Startseite)

Postskriptum
Siehe dazu auch: „Bassena: Schule der Niedertracht„!

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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