Kulturpolitik: Gleisdorfer Status

Kulturreferent Karl kommentierte: „Um einen Überblick zu bekommen, müssen wir zuerst die einzelnen Teilbereiche und ihr Verhältnis zueinander klären. Danach geht es in die Partizipation um Partner mit Gestaltungswillen zu finden.“

23.1.2013: Karl Bauer (links) und Werner Sonnleitner bei unserem Arbeitsgespräch zur Kulturpolitik.

Das gefällt mir: „Partizipation um Partner mit Gestaltungswillen“. Es korrespondiert mit meinem Gebot zum Rollenwechsel: „Vom Subventionsempfänger zum Kooperationspartner“. Was ist damit gemeint? Zum Beispiel die Frage nach Intentionen und Handlungskonzepten.

Kommen primäre Kräfte zum Gleisdorfer Kulturstammtisch, um Ideen und Vorhaben darzulegen, die von der Kommune begleitet und verstärkt werden könnten? Oder kommen etliche Leute bloß, um zu schauen, was sie für sich an Ressourcen akquirieren können?

Sektoren
Hier ist von der Begegnung einer zivilgesellschaftlichen Basis mit Politik und Verwaltung die Rede. Verschiedene Sektoren! Was heißt das? Wer auf der Website gleisdorf.at nachsieht, findet unter „Vereine“ 85 Treffer, aber kaum Kulturformationen darunter. Unter „Künstler“ ergeben sich 38 Treffer. Bei „Am Kulturpakt teilnehmende Künstlerinnen und Künstler“ zähle ich 17, die auch in der Kategorie „Künstler“ enthalten sein dürften. Der Bereich „Kooperationspartner des Kulturpakt Gleisdorf“ ist völlig veraltet und ohne Aussagekraft.

Zur Politik: Der Ausschuß für Kultur, Marketing, Tourismus und Internationales hat fünf Mitglieder: Karl Bauer (VP, Veterinär), Karin Fritz (VP, Unternehmerin), Markus Jackum (FP, Softwareentwickler), Katharina Schellnegger (Grüne, Kulturmanagerin) und Werner Schenk (VP, Polizeibeamter). Für die Verwaltung ist Eva Lassnig als Kulturpakt-Beauftragte eingesetzt. Die Abteilungs-Verantwortung liegt bei Ressortleiter Gerwald Hierzi.

Karl Bauer notierte am 20. Dezember 2025: „War ein wichtiger Termin in spannenden Zeiten bei unserem Bürgermeister, der ja auch unser ‚Oberkulturreferent‘ ist! (entschuldigt war Luis Reisenhofer).“ Damit meinte er seine Besprechung mit Christoph Stark und der einstigen Leitung des Kulturreferates, ohne den entschuldigten Reisenhofer nun Susanna Schrampf und Gunter Schabl.

27.2.2013: Winfried Lehmann (†) und Michaela Knittelfelder-Lang bei unserer kulturpoltischen Folgekonferenz.

Das sind zusammen die kulturpolitisch Verantwortlichen ab etwa der Steirischen Landesausstellung zum Thema „Energie“, 2001 in Weiz und Gleisdorf realisiert. Meine simple Lesart: Es trafen sich jene Kräfte, die den jetzigen Status quo politisch zu verantworten haben.

Die vom Rathaus ausgehende „Umfrage: Zukunft des Kulturpakt Gleisdorf“ wurde von Eva Lassnig veröffentlicht. Dieser Call hat eine erste Rückmeldung am 10.12.2025 erhalten. Dann noch sieben weitere, die letzte davon am 17.12.2025. Darunter allerdings kein einziger Feedback mit dem geringsten Hinweis, was nun von der Basis her geschehen werde.

Es scheint, als seien die zivilgesellschaftlichen Kräfte in die Weihnachtsferien gegangen. Wenn in einer Company das Dach brennt, kommt wenigstens die Geschäftsführung aus dem Urlaub zurück, um sich dem Problem zu stellen. Hier dagegen? Sendepause.

Das läßt vorerst nur einen Schluß zu: Die Künstlerinnen und Künstler im Kulturpakt Gleisdorf überlassen es völlig Politik und Verwaltung, diese Krise nun zu gestalten und neue Wege zu entwerfen. Das wird dann gelegentlich mit Kommentaren „von unten“ dekoriert. Da bliebe zu fragen, was genau ein Verein nützen soll, wenn die Kommune ohnehin ihre Abteilungen hat, während es beim Kunstvölkchen keinen Hinweis auf Selbstorganisation gibt. [Fortsetzung folgt!]

+) Vorlauf
+) Gleisdorf: Kulturpolitik (Übersicht)

Postskriptum
Am 10. September 2025 wurde das Kulturpakt-Programm für die Monate September bis Dezember vorgestellt. Generalthema: „Ressource – Raum – Region“. Eigentlich eine optimale Themenstellung für die aktuelle Situation. Ergebnisse? Mir sind keine bekannt.

Am 2. Dezember 2025 fand im „Kunstareal Rosenbauer“ (Entschendorf) der jüngste Kultur-Stammtisch statt, zu dem im Rahmen des Kulturpakt Gleisdorf eingeladen worden war. Eine günstige Gelegenheit, anstehende Fragen zu debattieren. Ergebnisse? Mir sind keine bekannt.

Am 10. Dezember 2025 schrieb Eva Lassnig: „Geschätzte Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner! Im Auftrag von GR Dr. Karl Bauer, darf ich untenstehende Nachricht weiterleiten und um Eure Beteiligung bitten.“ Ergebnisse? Mir sind keine bekannt.