Ich sehe, wie so allerhand Kolleginnen und Kollegen nun im Tal der Tränen ihre Zelt aufgeschlagen haben und kleine Feuerchen machen, um sich zu wärmen.

Es scheint, als wollten sie bleiben, um später gerettet zu werden. Das wird freilich nicht geschehen. Derzeit wissen um uns herum nicht einmal Politik und Verwaltung, wie sie sich retten sollen. Derweilen krachen Klein- und Mittelbetriebe, große Betriebe wandern teilweise ab und die wenigen Tanker sind gut unterwegs, während sie riesige Profite machen, aber mit recht wenig Steuern zum Gemeinwesen beitragen.

Blöde Geschichte. Und dann bringt es uns genau WAS, wenn wir einander die Schultern naß weinen? Schmarrn! Ein populäres Bonmot besagt: „Du kannst andere nicht ändern, nur dich selbst.“

Was auch immer sich draußen auf dem Boulevard ereignet, in meiner Nische kann mich niemand daran hindern, kluge Dinge zu tun. Also etwa auf das Ausstreuen von Slogans zu verzichten und stattdessen stabile Wissens- und Kulturarbeit zu liefern. Als eine kollektive Praxis, denn Solisten kriegen diesen Kulturbetrieb nicht mehr auf die Spur.

Okay, in dieser Region ist niemand auf meinen Rat angewiesen. Ich konzentriere mich darauf, was jener Community gelingen kann, zu der ich gehöre. Und wie gehört man zu dieser Community: Kommunikation und aktive Anwesenheit. So einfach ist das. Man zeigt, was man drauf hat und bringt das ein.

Egal, was in den letzten Jahren geschehen ist, unser „Archipel“ ist stabil. „Kunst Ost“, wo Sie sich im Moment gerade befinden, sowieso. Und „Art Challenge“ inzwischen auch, obzwar noch jung und in der Startphase befindlich.

Genau! Kein Solistenfestival. Kein Jahrmarkt mit Solidaritätsgesülze, kein soziokulturelles Kuscheleck. Hier werden größere Löcher gebohrt. Und das vor dem Hintergrund einer speziellen regionalen Situation. In Gleisdorfs Kulturpolitik brennt die Hütte. Höchste Zeit für nächste Ideen. Nein, nicht nur bei Politik und Verwaltung, auch bei den primären Kräften; also bei uns. [Fortsetzung]
+) Gleisdorf: Kulturpolitik
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Weiterführend
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