Kulturpolitik: Gleisdorf antwortet

Ich bin derzeit damit befaßt, zu sammeln, was an stichhaltigen Informationen verfügbar ist. Aus dem Rathaus gibt es nun eine erste Stellungnahme, die ich als formell ansehe.

Karl Bauer (rechts) im Gespräch mit Bootsbauer Hagen Zurl: Das MiR soll 2026 die Stadtbücherei aufnehmen.

Gleisdorfs Kulturreferent Karl Bauer hat sich am 20. Dezember 2025 auf Facebook zur Kolumne „Gleisdorf: Kulturpolitik“ geäußert. Der Anlaß für diese Kolumne war eine Mischung aus Gerüchten und formellen Statements.

Zitat Karl Bauer: „Gleisdorf ist eine reiche Kulturstadt und versucht es zu bleiben. Als Kommune haben wir viele regionale Spielstätten und versuchen sie auch in kritischen Zeiten zu erhalten. Allerdings sind die Zeiten auf Sparsamkeit ausgerichtet, da auch wir die Kostentreiber Energie- und Personal-, Pflege- und Sozialkosten in den Griff bekommen müssen. Kulturpakt, Jugendzentrum, Kulturkeller, MiR und das Sommerprogramm werden evaluiert und neu aufgestellt werden. Mit der Unterstützung unserer Vereine, Künstlerinnen und Künstler, Kulturinitiativen und privaten engagierten Bürgern werden wir dies ohne Qualitätsverlust schaffen, auch wenn es evtl. anders werden wird. Entsprechende Planungen sind bereits im Gange und werden im nächsten Jahr fortgeführt werden. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen, sich dabei zu beteiligen, an konstruktiven Lösungen mitzuarbeiten!“

Davor hatte Bürgermeister Christoph Stark (am 19.12.25) via Facebook wissen lassen: „Gleich zwei vormalige und auch der aktuelle Kulturreferent waren heute zu Gast im Rathaus. Da merkt man die Intensität des gemeinsamen Anliegens – nämlich der künftige Kulturbetrieb in der Stadtgemeinde Gleisdorf. Es war ein konstruktiver und produktiver Austausch mit Susanna Schrampf, Gunter Schabl und Karl Bauer.“

Der jetztige Standort von Glesidorfs Stadtbücherei wird schon neu vermarktet.

In einem sachlichen Zusammenhang zu all dem steht ein Facebook-Posting der Stadtmarketing Gleisdorf GmbH vom 20.12.25. Zitat: „Zu vermieten/verkaufen: Neue Gewerbe- und Büro- bzw. Wohnflächen im Herzen der Gleisdorfer Innenstadt. Wir, die Stadtmarketing Gleisdorf GmbH – eine 100%ige Tochtergesellschaft der Stadtgemeinde Gleisdorf – setzen mit der Generalsanierung der Weizer Straße 3 eine wichtige Maßnahme zur Attraktivierung der Gleisdorfer Innenstadt. Entstehen werden moderne, vielseitig nutzbare Flächen in Bestlage zwischen Hauptplatz und GEZ West, direkt neben dem neu entstehenden Müller-Markt. Jetzt schnell sein und sich einen Standort in einer der attraktivsten Lagen Gleisdorfs sichern!“

Hintergrundfolie
Außerdem hat mir Karl Bauer mündlich bestätigt, daß unser „Stadtjournal Gleisdorf“ nur noch vierteljährlich erscheint. Welche Rolle kann dieses Periodikum als Quartalsschrift für den Kulturbereich spielen. Eine radikal eingeschränkte.

Und die aktuelle Förderpolitik? Die Kulturförderungsberichte des Landes Steiermark weisen in der Ausgabe 2023 und 2024 je eine Position aus, die wohl im Zusammenhang mit dem Kulturpakt Gleisdorf sowie mit den jeweils zwei halbjährlichen Kulturbeilagen im Stadtjournal Gleisdorf zusammenhängen. (Andere kulturelle Projekte Gleisdorfs wurden separat subventioniert.)

In den Berichten finden Sie 2023 auf Seite 73, Position 87: Die Stadtmarketing Gleisdorf GmbH erhielt für Kunst- und Kulturimpulse in der Region Gleisdorf 2023 € 25.000,00. Und 2024 auf Seite 84, Position 123: Die Stadtmarketing Gleisdorf GmbH erhielt für Kunst- und Kulturimpulse in der Region Gleisdorf 2024 € 25.000,00. Bliebe die Frage, wovon eine allfällige Einreichung für 2026 gehandelt hat.

Beim Land Steiermark heißt es: „Es werden bis Ende 2025 keine Förderungsanträge mehr entgegengenommen.“ [Quelle] Falls die Kommune demnach schon eingereicht hat, müßte ein Konzept vorliegen. Die Kulturabteilung: „Wir empfehlen eine Antragstellung sechs bis zwölf Monate vor der Umsetzung, um Ihnen und uns Planungssicherheit zu ermöglichen.“

Ausgenommen die Kommune war da schon am Start: „Mehrjährige Kulturförderungen in der Höhe von 21,9 Millionen Euro beschlossen, Graz (12. August 2022)“. Bleibt die Frage: Wurde auch beim Bund eingereicht? Wie sieht es mit Zusagen aus? [Fortsetzung folgt!]

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