Die sommerliche Querverbindung

Der Dottore kam zügig aus Wien raus. So konnte unsere Rollende Konferenz vorab schon in der vormaligen k. k. Poststation Gleisdorfs einen Auftakt haben. Dort sind noch für einige Tage die Arbeiten der Ausstellung „Tage danach“ zu sehen.

Die Ausstellung in der alten Gleisdorfer Poststation.

Außerdem war ein Teil der Crew da. Anknüpfungspunkte… Es sagt mir natürlich zu, daß wir für die folgende Tour so einen historisch fundierten Ausgangspunkt haben. Hier wurden einst zwischen Graz und dem ungarischen Ort Ofen die Postpferde gewechselt. Knotenpunkt an einer frühen Transport- und Kommunikationslinie.

Dabei hatte sich Architekt Joachim Karner schon mit seinem rund 40 Jahre alten Klassiker eingefunden: Mercedes-Benz Baureihe 124. Den mag er uns für unsere Konferenz überlassen, zumal wir vorhaben, Micky Tieber, den Frontman der Alltagsklassiker, zu treffen. Und zwar beim „Saturday Night Cruising“.

Norbert Gall (links) und Joachim Karner.

Kurator der erwähnten Ausstellung ist übrigens Fotograf Richard Mayr. Er und der Dottore (Norbert Gall) kennen sich von verschiedenen Gelegenheiten. Siehe dazu: „Schönheit“ (Ein Exkurs)!

Diese Notiz handelt übrigens auch von Konsulent Franz Wolfmayr und Architekt Winfried Lechner, was bedeutet, genau jene Session war der erste Moment eines Prozesses, aus dem unsere Kulturformation Archipel hervorging.

Das Design des W124 wirkt auch nach 40 Jahren noch nicht veraltet.

Das verzweigt zu einer Seite, die an 20 Jahre „The Long Distance Howl“ erinnert. Ich hatte ein Kulturprojekt auf zwei Jahrzehnte angelegt und dokumentiert, um in diesem Zeitfenster einige Ideen der Wissens- und Kulturarbeit zu erproben; im Sinn der eigenständigen Regionalentwicklung.

Aus solchen Zusammenhängen heraus kann ich den heutigen Status quo ganz gut beurteilen. Aber jetzt erst einmal mit Norbert Gall in die nächste Rollende Konferenz. Ein Arbeitsschritt zur 11. Session von „Mythos Puch“. Wir werden uns dabei 2026 dem Schwerpunkt-Thema „Endorphin-Maschine“ widmen.

Das handelt von Aspekten wie der emotional geprägten Wechselbeziehung zwischen Mensch und Gegenstand, also von einer Fetischbeziehung. Wer das gerne belächelt und das Thema Automobil bloß über seine ökologischen Aspekte abhandeln möchte, hat von Kulturgeschichte wenig Ahnung. Macht nichts! Wir haben zu tun. Oder um es mit Jimi Hendrix zu sagen: „‘scuse me while I kiss the sky!“

+) Rollende Konferenz