Der Hackler in der Kunst

Dieses Booklet, das 2018 auch in gedruckter Form erschienen ist, beruht auf einem Gespräch mit dem Fotografen Franz Sattler.

Schrey, aktionistisch

Er kannte Albin Schrey näher und besitzt ein wunderbares Konvolut von Arbeiten des vormaligen Fabrikarbeiters, der so konsequent in die Kunst gegangen ist. Das ist der Kern dieser Geschichte.

Schrey hatte in der Elin eine schwere Arbeit zu leisten. Was immer er an Zeit und Mitteln erübrigen konnte, verwendete er auf die Malerei, die Fotografie, auf experimentelle Formen. Und zwar, wie man an den hinterlassenen Werken sehen kann, nicht einfach zur eigenen Erbauung, um sich zur freundlichen Freizeitgestaltung ein Hobby zu gönnen. Albin Schrey hat konsequent an Themen und an künstlerischen Ausdrucksformen gearbeitet. Davon kann man sich hier einen kleinen Eindruck verschaffen:

NID-Bibliothek: Albin Schrey
(Eine kleine Reflexion: Franz Sattler und Martin Krusche im Dialog)

Das Material habe ich eben hervorgeholt, weil unser „Neudau-Projekt“ in seiner Projektvorbereitungsphase an ein Ende gelangt ist und wir das künstlerische Vorhaben an einen anderen Ort adressieren. Wir bleiben freilich, was den Ort des Geschehens angeht, in der Oststeiermark.

Schrey im Selbstportrait

Es ist unser Reagieren auf historische Prozesse, in denen Industrialisierung das karge Leben der Menschen in der agrarischen Welt aufgebrochen hat. Es ebnete Wege, um Urbanes entstehen zu lassen. Alle drei Bereiche, das Agrarische, das Industrielle und das Urbane, sind heute noch präsent und miteinander verzahnt.

Schrey ist eines der Beispiele, wie jemand aus dem Proletariat auf diese Kräftespiele eingehen mochte; und zwar nicht im Sinn von „Hobbykunst“, sondern um sich auf dem geistigen Feld der Gegenwartskunst zu bewegen.

Das korrespondiert sozialgeschichtlich mit der Arbeit von Camillo Kurtz (1896 – 1973), dessen Werkverzeichnis Kunsthistorikerin Monika Lafer hier verfügbar gemacht hat: [Link]

+) Tesserakt (Übersicht)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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