Gleisdorfer Umbrüche

Es gebe “viele Gerüchte”, aber es sei noch nichts “fix auf dem Tisch”, sagt Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark, wenn man mit ihm über die neue LEADER-Periode spricht. Dazu paßt, daß ja auch „Bürgermeister“ etwas unscharf gesagt ist, denn das ist er, genau genommen, derzeit gar nicht.

Christoph Stark bei der Durchsicht unseres Themenheftes „Die Ehre des Handwerks“

Stark wurde als Regierungskommissär bestellt, da seit 1. Jänner 2015 die Stadt Gleisdorf ohne ihren alten Status ist. Es kam im Zuge einer Verwaltungsreform in der Steiermark zu etlichen Gemeindezusammenlegungen.

Erst mit den Gemeinderatswahlen im kommenden März wird die Stadt jene politische Lage erhalten, in der dann von den Fraktionen auch die Ämter neu vergeben werden, unter anderem die Funktion des Bürgermeisters.

In der Kleinen Zeitung war zu lesen, welchen Weg die politischen Kräfte der Stadt dabei zuletzt einschlugen: „’Wir haben einerseits SPÖ-Vizebürgermeisterin Christa Lang nominiert, andererseits sollen aber auch Vertreter der Grünen und der FPÖ in den Beirat kommen’, sagt Bürgermeister Christoph Stark, der als Kommissär vorgeschlagen wurde. Für Ungerdorf, Nitscha, Laßnitzthal und Labuch wurden die dortigen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Beirat nominiert.“ [Quelle]

Das sind auch für den Kulturbereich wichtige Informationen, denn derzeit ist so ziemlich alles in Schwebe. Wer also, wie Kunst Ost, auf längerfristige und vor allem kontinuierliche Arbeit setzt, sollte die Lage der Kooperationspartner auf regionaler Ebene und auf Landesebene kennen.

So schrieb Patrick Schnabl, Leiter der steirischen Landeskulturabteilung, vor wenigen Tagen: „Im Zuge der Abwicklung der mittelfristigen Förderungsvereinbarungen für das Jahr 2015 darf ich Sie informieren, dass der Sparkurs des Landes Steiermark auch Auswirkungen auf das Kulturressort hat und zum Haushalten zwingt. […] Ich darf Ihnen versichern, dass es der Kulturabteilung ein großes Anliegen ist, die zugesicherten Förderungen ehestmöglich auszubezahlen. So ist eine erste Tranche spätestens für März 2015 vorgesehen. Auch sind wir bestrebt auf terminlich bedingte Notwendigkeiten bei der Auszahlung Rücksicht zu nehmen.“

Vor diesem Hintergrund sollten wir gerüstet sein, unsere Jahresplanung auf Stand zu haben und inhaltlich auf Kurs zu sein, während wir die laufende Arbeit dazu bewältigen, ohne vorerst über Kofinanzierungen zu verfügen.

Gleisdorf ist auf Veränderung ausgerichtet

EU-Programme wie LEADER sind fürs gesamte Jahr wichtige Finanzierungshilfen, falls man relevante Projekte auf die Schiene bekommt, aber der Arbeitsaufwand dafür bleibt erheblich, ohne jede Gewähr, daß ein Deal zustande kommt.

Stark legt dar, daß augenblicklich nicht bekannt sei, welche LEADER-Region überhaupt weiter Bestand habe. Er sei auch noch nicht über die neuen Reglements und Modalitäten informiert. Welche Region wird mit welchem Budget ausgestattet sein? Das steht alles in den Sternen.

Was Stark freilich weiß, die Energieregion Weiz-Gleisdorf ist prinzipiell sehr gut aufgestellt: „Formal sind wir durch und entsprechen den Kriterien, die derzeit bekannt sind. Jetzt warten wir auf Entscheidungen in Wien und Brüssel.“

Beim Kulturpakt Gleisdorf und in der Kulturspange sind einige engagierte Leute mit diesem Stand der Dinge längst befaßt, denn es werden dann sehr plötzlich taugliche Einreichungen fällig. Stark: „Ende Februar soll der Call für die neue Periode kommen.“ Dann muß die Gemeinderatswahl absolviert werden. „Ende April sollte klar sein, welche LEADER-Region auch weiter dabei ist.“

Stark betont, man könne derzeit nicht wissen, wer dann in Gleisdorf Bürgermeister sein werde, wie der Gemeinderat aussehe und welche Themen Vorrang haben würden.

— [Generaldokumentation] —

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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