Scooter VI: Puch

Bei Puch blieb das Engagement für den Typus Roller überschaubar. In den 1980ern war die Konzentration auf Automobile für die Grazer offenbar vielversprechender.

Die robuste Daisy an der Bushaltestelle.

Was sich ab Mitte der 1940er Jahre bei den Einspurigen getan hatte, läßt sich für unser Thema bis heute in drei Segmenten grob sortieren: Mopeds, Mopedroller und Roller. Mopeds nennen wir jene Fuchzgerln, die mit ihrer Beschränkung auf 50 ccm Hubraum und maximal 40 Km/h Höchstgeschwindigkeit führerscheinfrei gefahren werden dürfen. (Das gilt auch für Fuchzgerln unter den Rollern.)

Der R 50 Scooter, heftig lackiert.

Für etwas mehr Dampf aus mehr als 50 ccm wurde per Gesetz die Kategorie Kleinmotorrad definiert. An das Mokick wird sich kaum noch wer erinnern. Erst waren ursprünglich für die Mopeds nämlich Tretkurbeln mit Pedalen verpflichtend. Als diese gesetzliche Bestimmung fiel und Kickstarter üblich wurden, kam der Begriff auf.

Der biedere 125er mit Tacho und Reserverad, also „Luxus“.

Unabhängig davon hatte sich das Mofa bis heute breit durchgesetzt. Aus dem Fahrrad mit angeschraubtem Hilfsmotor war ein leistungsfähiges Motorfahrrad geworden. Aber zurück zum Typ Scooter. Mopedroller sind oft bloß auf- oder etwas umgerüstete Mopeds. Eine Schürze und Trittbretter sollen den Schmutz der Straße abweisen. Frontscheiben waren vielfach als Zubehör nachrüstbar.

Der Große, mit reichlich Chrom beladen.

Rollermopeds haben daher keinen freien Durchstieg, bestenfalls einen tief heruntergezogenen Rahmen, was bei Zentralrohren oder Halbschalen gut machbar ist. Was wir heute als Scooter auf den Straßen sehen, hat meistens einen freien Durchstieg und den Motor wie den Tank unter einer Hülle verbaut.

Ein Lido Vario in freier Wildbahn.

Bei Puch kommen wir schnell durchs Sortiment. Von den führerscheinpflichtigen Rollern gibt es den 125er und den 150er in verschiedenen Ausführungen. Die führerscheinfreie DS 50 gilt als Mopedroller oder Leichtroller. Tank und Motor liegen offen. Die Puch R 50 ist dann ein richtiger Kleinroller mit freiem Durchstieg und deckender Karosserie.

Piaggio Scooter mit Puch-Logo.

Die Lido-Roller sind Suzuki-Lizenzen, die im spanischen Avello für den österreichischen Markt und unsere gesetzlichen Bestimmungen „puchisiert“ wurden. Und zwar im Auftrag der STDPAG. Damit war Schluß. Der Puch Typhoon ist kein Puch mehr, sondern ein per Rebadging für unseren Markt aufbereiteter Scooter von Piaggio. Das war’s…

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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