Gleisbach: Das Quellgebiet

Ein Bach fließt nicht bergauf. Richtig? Warum habe ich dann beim ersten Anlauf auf der falschen Seite gesucht? Man hat eben manchmal solche Fehlschaltungen. (Es fällt mir eher schwer, in Gedanken das Bild einer Landkarte auf die reale Topographie zu übertragen.)

Diesmal hab ich zumindest die richtige Seite des Hügels ins Auge gefaßt und das Quellgebiet des Gleisbaches auf der Karte eingegrenzt. Ich blieb bezüglich der Online-Darstellungen zurecht mißtrauisch, denn wie wahrscheinlich ist es, daß ein Bach mitten in einem streng strukturierten Feld entspringt und so der Landwirtschaft in die Quere kommen darf?

Es ist übrigens kein Feld, sondern eine Obstplantage. Die klare Struktur hat mir vor Ort gut gefallen. Die Fläche ist enorm. Zwischen den Baumreihen eine sehr bunte Sammlung von allerhand Blüten im Gras.

Kaum vorstellbar, daß ein Obstbauer diese Reihen sauber angelegt hätte, um mit dem handlichen Knicklenker mühelos durchfahren zu können, aber mitten in diesem Ensemble verliefe plötzlich quer zu den Baumreihen ein Bach, der aus einem größeren, weichen Terrain heraussickert.

Nein, da spreche ich nicht aus eigener Expertise, sondern ich leite diese Vorstellung von Besuchen und Gesprächen ab. Mir war vor Ort schnell klar, daß ich nun auf eine nette Wegstrecke kommen würde. Sehr viele Schritte. Die Obstplantage ist weitläufig und erstreckt sich in Gamling – unterhalb des Bergwirtes – entlang der Bundesstraße, hinunter in eine Senke.

Dort befindet sich ein Sammelbecken unterhalb einer großen, mehrteiligen Solaranlage, zwischen der einige Trafostationen stehen. Links davon, durch einen hohen Maschendrahtzaun getrennt (wohl um Wildverbiß an den Obstbäumen zu verhindern), ein dichtes Waldstück.

Dort, so nehme ich an, liegt das eigentliche Quellgebiet des Gleisbaches. Ich werde in einer extra Tour reingehen, denn der Wald sieht aus, als könnte es mir gut gefallen.

An der Grenze zwischen Wald und Obstplantagen verläuft ein Bächlein, das womöglich schon das Ergebnis mehrerer kleiner Zusammenflüsse ist, somit das obere Ende des Gleisbaches, also sein Beginn.

Es ist auf jeden Fall – laut Karte – der Gleisbach, der sich mutmaßlich vor allem aus dem Waldstück heraus nährt und in das oben erwähnte Becken mündet, um dann Richtung Gleisdorf weiterzufließen. Sie werden in dieser kleinen Dokumentation sehen, wie unterschiedlich jene Abschnitte sind, in denen der Bach die Stadt durchquert, um schließlich in die Raab einzumünden.

+) Der Gleisbach (Übersicht)
+) Matrix der Gewässer (Übersicht)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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