bmwkms

Ich halte es für geklärt, daß wir Menschen über Sprache Realität herstellen und per Medienanwendung gesellschaftliche Realität erzeugen.

Als wäre das eine Jahrmarktbude.

Dabei erwarte ich nicht, daß Ihnen linguistische Relativität ein Begriff ist oder daß Sie sich schon einmal nach der Sapir-Whorf-Hypothese umgesehen haben. Man kann das auch jederzeit ganz laienhaft im Alltag überprüfen.

Ich habe mich aktuell kurz geärgert, weil ich es unerträglich finde, daß mein Metier politisch von einem „Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport“ verwaltet wird. Diese Formulierung ist aufschlußreich und abscheulich. Dazu folgende Facebook-Notiz:

ich bemühe mich SEHR, im großen und ganzen möglichst sachlich zu bleiben und nicht herumzulästern. gezänk ist mir zuwider. aber ufff!

„Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport“ klingt ab-so-lut scheiße. wenn es denn stimmt, daß in unserer kultur sprache realität erzeugt, wovon ich ausgehen, müßte selbst dem dorfdeppen vom dienst klar sein: diese bezeichnung taugt nichts und auch das kürzel „bmwkms“ ist mist.

wenn wir primären kräfte (kunst- und kulturschaffende) sowas zulassen, ohne es klar anzufechten, muß ich sowas als einen beleg deuten, daß auch in unseren reihen eine menge schiefgelaufen ist. [Zitat Ende]

Es ist natürlich nicht per Zuruf möglich, daran etwas zu ändern. Es bedürfte einer kulturpolitischen Situation, in der mandatstragende Personen von der kommunalen Ebene bis hinauf in höhere Ränge eine Vorstellung entwickeln könnten, worum das da geht; bezüglich dr Situation und dr Sprachrgelungen von Kunst- und Kulturschaffenden.

Postskriptum
Margarida Alpuim und Katja Ehrenberg: „Auch wenn Sprache die Gefühle, Gedanken und beabsichtigten Handlungen der Menschen beeinflusst, ist dies kein deterministisches Phänomen. Sich dieser Prozesse bewusst zu sein, gibt keine kategorischen Anweisungen, wie man mit anderen kommunizieren sollte, aber es hilft definitiv, zielgerichteter und konstruktiver zu sein.“

+) Ein Feuilleton