Tage danach: Konvergenzen

Wenn mich die letzten 40 Jahre etwas verläßlich gelehrt haben, dann das: Predigen ist eine nutzlose Pose.

Fotograf Richard Mayr bei einem Abstecher in den Cyberspace.

Unser Kulturvölkchen hat eine feine Tradition entwickelt, allenfalls verdeckte Intentionen mit großen Gesten zu kostümieren. Unterm Strich bleibt aber: Menschen haben Interessen. Die verfolgen sie. Da kann einer predigen, was er will. Aber!

Niemand hindert mich, in einer Nische so vorzugehen, wie ich es für angemessen und klug halte. Da wären wir nun. Nämlich mit einem aktuellen Beispiel kollektiver Wissens- und Kulturarbeit im Archipel. Damit ist nicht der Kulturmanagement-Bereich gemeint, in dem man Veranstaltungen organisiert.

Eine der Skulpturen von Jitka Derler.

Das ist für manche Belange eine logische Konsequenz. Das macht man, im besten Fall natürlich auch in einer kollektiver Anstrengung und nicht einsam. So augenblicklich über die Ausstellung „Tage danach“. Ich aber meine die inhaltliche Arbeit, bei der höchst unterschiedliche Charaktere in Balance kommen sollen. Nicht bloß für ein Wochenende, sondern für einen längeren Prozeß.

Dieser Austausch findet dann freilich auch im Vorbereiten einer Veranstaltung gute Gelegenheiten, im weiteren Betreuen einer Ausstellung, in solchen Zusammenhängen. Das hat seine geselligen und seine diskursiven Momente. Wenn sehr unterschiedliche Positionen konvergieren, hat auch Dissens Platz. (Man produziert keine Wahrheiten, indem man einfach Widersprüche eliminiert.)

Die erwähnte Ausstellung hat zu Situationen geführt, dank derer ich jetzt schon genauer sehen kann, welche Themen und Schwerpunkte sich Richtung 2026 betonen, vertiefen lassen. Mir liegt nichts an schnell hingeknallten Events. Mir liegt an solchen Prozessen innerhalb eines Gemeinwesens.

+) Tage danach (Die Ausstellung & Dokumentation)
+) Tesserakt Projekt-Log 2025 (Archipel)
+) Archipel