Menschen brauchen taugliche Gelegenheiten, um gute Gespräche zu führen. Eine Vernissage hat genau diesen Sinn, wenn sich – jenseits der persönlichen Kunstbetrachtung und daraus resultierenden inneren Vorgängen – im Außen etwas ereignen soll, was der Alltag nicht bietet.

Es gibt in der Arbeit von Neurowissenschaftlerin Leor Zmigrod eine Stelle, an der sie Martin Buber zitiert: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Dem folgt dieser wichtige Buber’sche Hinweis: „Wo keine Teilnahme ist, ist keine Wirklichkeit.“
Das scheint mir auch für die Befassung mit Kunst essenziell. Zu allererst muß auf dem Weg zu einem Werk die Begegnung und Kommunikation mit mir selbst gelingen. Ein komplexer innerer Prozeß, denn aus dem Nichts entsteht bei uns Menschen nichts.
Wenn Sie nun eine Ausstellung besuchen, für die wir eine Menge an Arbeitsschritten gebündelt haben, heißt das, Sie betreten eine vielschichtige Kommunikationssituation. Die liegt primär in den Werken selbst.

Sie vertieft sich im Betrachten der Werke, denn das löst so oder so etwas in Ihnen aus. Sie führt vor Ort über die verschiedenen Reaktionen aber auch mitunter zu ganz anderen Themen, welche außerhalb des Gezeigten liegen.
Es geht im Archipel bei all dem nie nur um die Kunstschaffenden, deren Werke zu einer „Erzählung“ verknüpft wurden. Aber selbstverständlich ist die Kunstpraxis das primäre Ereignis solcher Zusammenhänge, welche dann in einen größeren Zusammenhang zu verzweigen sind.
Die Ausstellung „Tage danach“ mit Arbeiten von Martina Brandl, Jitka Derler, David Karner, Joachim Karner, Sylvia Knaus, Richard Mayr, Gabi Troester, Roswitha Wesiak und Melitta Winkler ist nich am Sonntag, dem 27. Juli 2025 von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu sehen, danach vom 28. Juli 2025 bis zum 2. August 2025 jeweils von 16:00 bis 19:00 Uhr, am Sonntag, dem 3. August 2025, von 9:00 bis 12:00 Uhr.