Herta beinhart

Das kann man nicht erfinden. Und irgendwie ist es zum Brüllen komisch, aber leider auch sehr traurig.

Ich hatte eben eine Glosse geschrieben, die an den Historiker Siegbert Rosenberger erinnert, der vor wenigen Tagen verstorben ist. Ich setzte – wie üblich – ein Zitat des Textes mit Link in meine Facebook-Timeline.

Facebook ist mein Salon. Ein virtueller Ort für Geselligkeit und allerhand Austausch. Es liegt für mich nahe, daß ich andere Aktive meinem Publikum vorstelle; oder eben auch jemandem mit einer Glosse eine letzte Referenz erweise.

Ich halte solche Art des Kommunikationsnetzwerkes beim Kulturvölkchen für unverzichtbar. Zum Beispiel, um ein Feld des geistigen Lebens inspirierter Menschen besser sichtbar zu machen.

In diesem Sinn ging heute auch ein kleines Feature online, das die Autorin Karin Klug und ihr Engagement für Lyrik ins Blickfeld rückt. Das ging ebenfalls mit einem Zitat in meine Facebook-Timeline. Dann sah ich mich um und… Eigentlich kann ich es nicht glauben.

Es gab auf Facebook ja mehrere Notizen zum Ableben von Historiker Siegbert Rosenberger. Also fand ich an verschiedenen Stellen einen Kommentar von ihr, der… Na, der bloß von ihr handelt. Eine Belästigung, die ich in meiner Leiste sofort gelöscht hab, weil derlei Trittbrettfahrerei völlig unakzeptabel ist.

Herta Niederl nahm hier den Tod eines Menschen zum Anlaß, um sich selbst ins Blickfeld zu rücken. (Ich vermute, in ihrem Familienwappen findet man das Motto „Was wird aus mir?“) Ich sehe freilich, inzwischen haben mehrere Facebookies diese geschmacklose Zumutung aus ihren Timelines gelöscht.

Die erwähnten Glossen
+) Einer fehlt: Siegbert Rosenberger
+) Die Sache der Lyrik (Karin Klug)

Kontext
+) Rechtsruck (Überblick)

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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