Kraftfahrzeuge dienen der Raumüberwindung. Naja, es gibt noch einige andere gute Gründe, sowas zu haben.
Oder bloß zu mögen. Ich hab keines. Aber ich befasse mich gerne damit, denn das rollende Kulturgut bietet eine Menge Querverbindungen in seiner Funktion als Generalfetisch unserer Gesellschaft.
Ich hab in den letzten Blättern einiges vom Puch G (G-Wagon) erzählt, auch von Puch Landwagen. Das ist ein Prototyp, dessen letzte Leiche eben wiederbelebt wurde. Derweil hat mich Künstler Heinz Payer virtuell auf das Landwagen-Wrack gepackt.
Das ist schon eine Position innerhalb des „Hier und dort“. Hier, im analogen Raum, hab ich draußen, als ich losgezogen war, um die Mündung des Dörflbaches zu finden, ein Puch-Schammerl erwischt. Schlichter, weißer Klassiker. Rollverdeck, Selbstmördertüren, also ein eher frühes Modell.
Derweil hat Micky Tieber, Frontman der „Alltagsklassiker“ beim „Saturday Night Cruising“ vom Mai 23 einen Zwischenschritt gemacht, nicht ganz Virtuelles, nicht ganz Realraum. Ein raffinierte Inszenierung des Steyr-Puch 500 als Spiegelbild auf einem Motorrad-Tank. (Ich tippe auf eine 125er Puch.) [Falsch! Eine 175er.]
Jetzt hätte wir also das Virtuelle (die Payer-Grafik), des Pucherl hier, bei mir, in meiner realen Begegnung, ein Pucherl andernorts, aber inszeniert. Nun noch der andere Ort. Wieder Tieber. Post von „Classics&Coffee“.
Der Maserati Merak SS ist sehr exklusiv. (Hach! Giugiaro!) Es muß gut 20 Jahre her sein, daß ich zuletzt einen live gesehen hab. Ab 1972 ein Jahrzehnt lang gebaut. Also rund ein halbes Jahrhundert alt.
Oder der 1934er Triumph Special kommt einem auch bloß sehr selten vor. Klassischer britischer Roadster. Genauer: Gloria Six. Ein 1500er Sechszylinder. Das ist alles dort… wo ich nicht war. Dagegen: hier, also wo ich leiblich anwesend bin, zum Beispiel an anderer Roadster. Made in Italy.Ein später Alfa Romeo Spider.
Egal, wo wir uns befinden, die Raumüberwindung hat immer ihre physische und ihre logische Räumlichkeit als Anlaß, was in diesem Medienzeitalter freilich fragen läßt: Wo bin ich denn, wenn ich überall bin?
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