An der Raab: Zack und weg

Ein Handgriff kann genügen, um die Arbeit eines ganzen Tages wegzuwischen. Das braucht bloß diesen Augenblick Gedankenlosigkeit.

Vier Fragmente samt Mayr

Es war eine sehr anregende Tagestour, um den ungarischen Teil der Raab ein Stück weit zu erkunden. Davon hatte ich bei der Heimfahrt rund 400 Fotos im Kasten, was fette Beute für meine Arbeitsdokumentation bedeutet. Das brachte einst die Digitalfotografie. Ich muß seither nicht sparen. Eine Chipkarte mit etlichen Gigabyte Kapazität faßt immer weit mehr als ich benötige.

Gut, bei einem Profi sieht das anders aus. Richard Mayr, mit dem ich unterwegs war, schaufelt unfaßbare Datenmengen durch die Linsen seiner Ausrüstung. Der Qualitätsunterschied ist dann entsprechend radikal. Der erhöhte Aufwand ebenso. Sehr schneller Rechner, genügend Platten, fette Backups, ein Kategoriensprung. Wie wenn (s)ein Sattelschlepper neben (m)einem Fiat 500 einparken würde.

Fluß, Straße und Digitalnirvana

Es war also Nacht, da wir in meinem bevorzugten Konferenzzentrum, dem Gasthaus Saulauf, für einen Absacker aufschlugen. Ich mußte nach diesen stundenlangen Umtrieben unter sommerlicher Sonne ja auch meine körpereigenen Flüssigkeitshaushalt erst wieder auf ein passables Niveau anheben. (Dafür werden dort sehr erfrischende Getränke angeboten.)

Um mich kurz zu fassen, natürlich muß ich zuhause immer sofort nachschauen, wie meine Fotoausbeute geraten ist. Üblicherweise mache ich das alles händisch. Mit „Ctrl a“ alle Dateien markieren, auf die Festplatte kopieren, dann den Bestand auf der Chipkarte löschen.

Schließlich hatte ich gerade einmal rund 80 Fotos auf dem Rechner, aber die Karte schon abgeräumt. Ergo war es mir gelungen, den Großteil meine Tour-Fotos wegzuschießen, weil ich offenbar bloß einige mit dem Cursor erfaßt und den Kopiervorgang nicht überprüft hatte.

Dazwischen ein Rest von 2020

Richard Mayr meinte anderntags lapidar: „Ist mir auch schon passiert.“ Mein Glück in all dem: Dateien zu löschen heißt vor allem einmal, daß sie im File Allocation Table als gelöscht markiert werden, aber physisch noch da sind, bis sie von neuen Datenmengen überschrieben werden. (Das spricht für Chips mit größerer Speicherkapazität.)

Deshalb gibt es übrigens „sichere“ Löschvorgänge, bei denen ein Datenträger mit Nullen vollgeschrieben wird, denn dann sind ursprüngliche Daten nicht mehr zu holen. Ich hatte freilich – ufff! – nur eine simplen Löschvorgang durchgeführt.

Mit Software zum Data Recovery kann man – bei ausreichendem Glück – einen großen Teil der Dateien restaurieren. So waren dann wenigstens die wichtigsten Stationen unserer Fahrt noch belegbar. Und neben dem Schrott, der nicht mehr zusammengesetzt werden konnten, tauchten auch ein paar spaßige Fotobastarde auf.

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Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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