Orange the World 2025: Intrada

Soll ich annehmen, jener Teil der steirischen Gesellschaft, welcher bei Laune auf Frauen und Mädchen losgeht, habe sich geläutert, verändert? Wohl kaum.

Welche Farbe hat die Stadt Gleisdorf?

Darf ich wenigstens annehmen, die steirische Gesellschaft gesamt habe sich verändert, würde Abschätzigkeiten und Feindseligkeit gegenüber Frauen und Mädchen erkennbar ächten, wo immer jemand damit in Berührung kommt? Sieht nicht so aus.

Ich nehme an, wir werden in den kommenden Tagen zum Thema einiges Zahlenmaterial auf die Tische bekommen. Wird uns das, was an Evidenz verfügbar ist, den Eindruck bieten, es habe in den letzten Jahren wenigstens eine Tendenz zur Verbesserung gegeben? Das würde mich sehr überraschen.

Wir lassen immer noch zu, daß sich in einer vorherrschenden Männerkultur solche Zustände halten können, was ja mindestens mit einem breiten gesellschaftlichen Konsens eingedämmt werden könnte, der schon bei Gewalt durch Sprache ansetzt.

Das Jahr 2025 wurde schon am 3. Jänner im oststeirischen Pischelsdorf markiert. Zitat: „…der Mann soll seine im Bett liegende Schwester getötet und anschließend Suizid begangen haben, laut dem Obduktionsergebnis war die Frau an Schädelverletzungen durch eine Axt gestorben.“ [Quelle: Ein PDF vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser – AÖF]

Die Aufzeichnungen des Vereins AÖF nennen derzeit für Österreich 14 Femizide und 31 schwere Gewalttaten wie Mordversuchen. Wovon ist die Rede? Zitat: „Femizid ist die vorsätzliche Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von ‚Verstößen‘ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden. Femizide gehören daher zu den Hassverbrechen. Die Definition geht auf die südafrikanische Soziologin und Autorin Diana Russell zurück, die 1976 eine der ersten war, die den Begriff verwendete.“ Geschäftsführerin Maria Rösslhumer bietet hier eine ausführliche Definition an: „Gewaltinfo“.

Ich hatte 2024 eine Kolumne eingerichtet, in der ich es „Guerilla“ nannte, einen irregulären Krieg gegen Frauen und Mädchen. Zitat: „Da ich mich mit diesen Umständen nicht arrangieren will, sind Überlegungen nötig, wie ich mich orangieren kann. (Dies ist ein Teilbereich meiner Kolumne ‚Rechtsruck‘, in der ich vor allem zur Debatte stelle, was mir innerhalb des Kulturvölkchens auffällig erscheint.)“

Ich kann im Rückblick nicht feststellen, daß so allerhand themenbezogener Eifer, der sich in meinem Umfeld bei Kulturschaffenden feststellen ließ, auch darauf bezogen gewesen wäre. Da kommt, von explizit feministischen Positionen abgesehen, vieles vor, der heimische Krieg gegen Frauen und Mädchen aber nicht. Siehe dazu exemplarische meine Kolumne „Mars“!