Wenn die KI schwafelt

Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ hat sich offenbar durchgesetzt, obwohl einschlägige Software überhaupt nichts mit dem zu tun hat, was wir unter Intelligenz zusammenfassen.

Das muß ich wohl akzeptieren. Aber KI ist ein mächtiges Werkzeug. Ich markiere Beiträge, bei denen ich für irgendeinen Aspekt ChatGPT genutzt habe, vorerst noch auf eine etwas rohe Art.

Diese kleine Grafik „KI wirkt mit“ muß im Augenblick genügen. Bei meiner Arbeit betrifft das fast nur Illustrationen oder Videosequenzen. Für Texte brauche ich so ein Assistenzsystem nicht.

Genau das ist die KI. Wie erwähnt, ein Werkzeug, keine „Intelligenz“. Ein Algorithmus, den ich anwende. Bei Bildern oder Videos sehe ich dann leicht, ob das Ergebnis sich halbwegs mit meinen Erwartungen deckt. Bei Texten ist das schwieriger. Ich muß zum gewählten Thema ausreichend sachkundig sein, um beurteilen zu können, was der KI-generierte Text taugt.

Mit dieer Grafik markiere ich einschlägige Beiträge.

Man kann allemal erleben, daß die KI halluziniert, falls sie zu dem von mir formulierten Prompting keine ausreichenden Sachinformationen findet. Ich hab das nun ein paarmal amüsiert beobachten können. Zuletzt bei einem alten Spielzeugauto aus schwedischer Produktion.

Da konnte ich in der Recherche per Suchmaschine selbst mit einigen schwedischen Vokabeln kaum etwas ausrichten. Die KI auch nicht. Also hat sie geschwafelt. Es kam ein nettes, aber nutzloses Paket an Fehlinformationen heraus. Siehe das Zitat in „Kategoriensprung“ (Der Vinyl-Golf)!

Stümpereien
Es war etwa so, als wenn ich aus Neugier in einer Werkstatt herumstümpere und dabei mit tauglichen Werkzeugen ein Werkstück völlig ruiniere, weil mir die nötige Kompetenz fehlt. So hätte ich dann bloß eine Aufgabe versemmelt und einen Gegenstand unbrauchbar gemacht. Aber KI und Social Media zusammengenommen haben stellenweise ganz andere, zuweilen üble Konsequenzen.

Martin Krusche, per KI zum „Guru“ umgekupfert.

Dieses technisch fundierte Kräftespiel, von vielen Menschen ohne nötige Medienkompetenzen genutzt, zeigen mir längst, was da gesellschaftlich, politisch und kulturell an Unfug daherkommt. Das ist leider nicht harmlos.

Immerhin finde ich rund um unseren „Archipel“ längst einige inspirierte Menschen, mit denen ich mich konkret über diese Fragen verständigen kann.

Mein bevorzugtes Mantra zum Thema: Europa hat in den Weberaufständen schon erfahren, daß man mit Maschinenstürmerei keine sozialen Probleme löst, die durch technische Innovation entstehen können.

Das war mit der Ersten Industriellen Revolution geklärt. Daher sollten wie heute, in der vierten, wissen, daß wir anders herausgefordert sind. Aber was tun? Wir arbeiten dran!

+) Netzkultur