Rigides Denken: der Schnösel II

Ich hab mir für diesen zweiten Teil etwas Zeit gelassen, um die Situation noch einmal gründlich zu überdenken. Der Mann ist exemplarisch. Seine Denkweise unverkennbar.

Es hatte einst damit begonnen, daß der Schnösel vom Kulm in meiner Facebook-Timeline aufgetaucht ist, weil er meinte, daß er a) zur Gegenwartskunst und b) zum Kulturbetrieb etwas Substanzielles zu sagen hätte, weshalb er c) mir etwas ausrichten müsse. Nicht in direkter Anrede, sondern hinten herum.

Das begann mit folgenden Zeilen: „Obwohl’s Herr Krusche in seiner selbst angeeigneten Funktion als Arbiter aller Gleisdorfer Kreativen natürlich bösartig meint, wenn er von Hobbykräften spricht, sollte er schon auch bedenken, dass einer Kunst auf Hobbybasis nachzugehen durchaus ernstzunehmende Früchte tragen kann und wahrlich nicht der Leidenschaft und Hingabe entbehren muss.“

Daß dem vormaligen Landesbediensteten im Schuldienst selbstbestimmte Menschen nicht geheuer sind, verstehe ich. Natürlich hat jeder Freelancer eine „selbst angeeigneten Funktion“. Das unterscheidet uns essenziell von Staatsdienern und auch von Lakaien.

Ferner hatte der Schnösel das (mein) Thema verfehlt, denn ich habe keinerlei Zweifel an „Leidenschaft und Hingabe“ der Hobby-Liga. Im Gegenteil! Genau das ist ja tragend, wo es an künstlerischer Relevanz fehlt. Was sich daraus entsponnen hat, waren dann Stalker-Tiraden.

Der Schnösel vom Kulm hat seine Vorhaltungen ja nie begründet oder etwas belegt, wie das in kritischen Diskursen Bedingung wäre. Es gibt überdies keinerlei Evidenz, daß er selbst zur Sache a) über nennenswerte Sachkenntnis verfügt, ferner b) sich in einem kulturpolitischen Diskurs schon einmal bewährt hätte. Und das in der Nähe von Pischelsdorf, wo der „Kulturstock 3“ seit Jahrzehnten Anlässe und Gelegenheiten bietet, sich in so einem Diskurs als sachkundig zu erweisen.

Dazu kommt, daß ich mit dem Schnösel vom Kulm noch nie persönlich zu tun hatte, wir einander also bis heute nicht real begegnet sind. Was er tut, zeigt zweierlei. Er plustert sich zu Themen auf, von denen er offenbar keinen Tau hat. Das macht er wie ein Stalker, der sich in das Leben andere Menschen schraubt, denn was er liefert, ist weder a) in einer relevanten Debatte begründet, noch b) in realer sozialer Begegnung.

Mein KI-Prompting sollte mir diesmal einen gutbürgerlichen Klugscheißer liefern, der vor wenigstens dreißig Jahren aufgehört hat, über die Welt nachzudenken.

Seine eigene Facebook-Timeline belegt, daß er selbst meist nichts zu sagen weiß, also auf die Stoffe anderer Leute angewiesen ist, um im Web überhaupt sichtbar zu sein. Er repostet und kommentiert hauptsächlich, glänzt dabei aber nicht mit persönlichen Aussagen aufgrund eigener Meinung. Das liegt völlig im Trend des Boulevards, der sich via Social Media ins Internet erweitert hat. Man reißt die Klappe auf, als gäbe es kein Morgen.

Dieser boomende Großklapperatismus, der weitgehend ohne Sachkenntnis auskommt, korrumpiert das geistige Leben jedes Gemeinwesens. Da wird einfach rausgehauen, beschimpft, abgewertet was einem mißfällt.

Es braucht dazu keinen eigenen Grund. So begann ja auch der Schnösel vom Kulm nach langer Sendepause jüngst gleich mit Versalien, dem Timeline-Pendant für Gebrüll. Zitat: „NACH LANGER ZEIT WIEDER EINMAL KRUSCHE: Es ist nach mehr als einem Jahr wieder einmal Zeit, sich mit Herrn Krusche, selbst ernannter Arbiter der Gleisdorfer Kulturszene, zu beschäftigen.“

Dieses Posting habe ich HIER archiviert. Das Lustige daran: Der Mann hat überhaupt keine Ahnung, was er da kritisiert. Er kann gängige Suchmaschinen nicht von ChatGPT unterscheiden, hat keine Ahnung, was ein Large Language Model ist, kommt deshalb zu völlig unsinnigen Schlüssen, die er der Welt als Krusche-Kritik mitteilt.

Ich werde das hier noch Punkt für Punkt darlegen, damit nachvollziehbar ist, welche Art des kulturellen Problems dieser Mann verkörpert. Es ist ja inzwischen ein Massenphänomen. Immerhin ist ein Aspekt daran lustig. Ich hab gezeigt, daß ChatGPT halluziniert, wenn das System keine verwertbaren Informationen in ausreichender Dichte findet. Genau das tut auch der Schnösel vom Kulm, wenn ihm Sachkenntnis fehlt. Er halluziniert. [Vorlauf] [Fortsetzung folgt!]

+) Rechtsruck (Zu einer fälligen Debatte)
++) Mars: Über den Krieg
+++) Die Schnöselpost: [Große Ansicht]