In meinen Arbeitsgesprächen mit Science Fiction-Autor Jürgen Kapeller kam bezüglich „Künstlicher Intelligenz“ folgende Überlegung auf einen Punkt: „Die Kunst fordert die Gesellschaft heraus. Die KI fordert die Kunst heraus.“

Klar, das ist eine etwas polemische Verkürzung. Plauderton. Die Gänsefüßchen sind meine persönliche Schrulle. Ich anerkenne zwar, daß „Künstlicher Intelligenz“ nun eine etablierte Begrifflichkeit ist, aber mit dem, was menschliche Intelligenz sein mag, hat sie nichts zu tun.
Was da freilich in fetterem Ausmaß dahinter steht, wollen wir nun prozeßhaft erarbeiten. Ich bin als Autor allerdings old school. Eine Homme de lettres. Das war ich schon Ende der 1990er Jahre, als ich in Kooperation mit Kapeller begann, die Möglichkeiten des WWW zu erkunden.
In diesem Metier sind 25 Jahre so ungefähr eine Spanne wie zwischen Aufklärung und Postmoderne. Das meint: seeehr viele Jahre. Als Schriftsteller, der das Recherchieren gelernt hat und in zahllosen Interviews Gespräche mit interessanten Menschen führen konnte, brauche ich für die Textproduktion bisher keine KI. (Immerhin ist die Rechtsschreibprüfung heute schon ein sehr smartes Werkzeug, um meine Tippfehler in Texten aufzustöbern.)
Aber mich umgeben einige Menschen, die dieses neue Werkzeugsystem längst gekonnt nutzen, um Routinearbeiten zu minimieren und ihre persönlichen Fertigkeiten auf jene Bereiche zu konzentrieren, die menschliche Kompetenzen verlangen.

Folgendes Beispiel, weil ich vorhin grade meine Waschmaschine angeworfen hab, was eine Hackn nahe null Aufwand ist. (Genau! Ich verzichte auf das anschließende Bügeln.) Ich erinnere mich gut, wie zeitintensiv meine Oma Cäcilia beschäftigt war, wenn es hieß: Waschtag. Für Cilli also einst ein Arbeitstag, für mich heute kaum mehr als zwei Mal zehn Minuten.
So stelle ich mir das auch mit der KI vor. Daß sie mir allerhand „Steineklopfen“ abnimmt, also fade Routinearbeit, während ich unterhaltsame Blödsinne machen kann. Zum Beispiel die KI Krusche-Portraits in ganz verschiedene Lebensaltern herstellen lassen.
+) Netzkultur
Postskriptum
Für außerösterreichisches Publikum zur Erhellung: Hackn = Arbeit. Hackler = Arbeiter. Hackenstad = arbeitlos.
