Ein Lyriker ringt um Rang

Nämlich ich. Nämlich so. Denn da beginnt selbst für einen Dichter der Ernst des Lebens. Darf ich, der ich seit über 50 Jahren aktiver Teil des heimischen Literaturgeschehens bin, ein leidenschaftlicher Lyriker, mich für eine steirische Regionalgröße halten?

„Wissen Sie eigentlich, wer ich gewesen bin?“ 😉

Sicherlich! Das geht sich allemal aus. Darf ich ferner erwarten, daß man in Hamburg oder Berlin weiß, wer ich bin? Leider nein! Vielleicht zwei Personen ausgenommen. Ähem, räusper, hüstel, aber vielleicht Frankfurt? In Frankfurt schon gar nicht.

Na, dann wenigstens München. München müßte doch gehen. Ach, bei München denke ich gerade an Oskar Maria Graf. In dessen Büchern habe ich so ungewöhnliche Worte wie „handgemein“ lesen können. Aber Krusche? Bedaure, den kennt in München niemand.

Wien bitte! Ist Wien, okay? In Wien muß doch… Ja, eh. Da sind es dann nicht zwei, sondern mutmaßlich sieben bis 18 Leute. Doch, tut mir leid, das Publikum, also das Wiener Literaturpublikum ganz generell, nein.

Ich komme zum eigentlichen Punkt
Im Facebook bin ich mit ein paar Kulturleisten befaßt. Dabei staune ich, wenn dort jemand kurz Werbung für sein oder ihr Buch macht. In der Art einer Kleinanzeige. Titel, bibliografische Angaben, Preis, Bestelladresse. Was genau wäre nun der Anreiz zum Kauf?

Vielleich noch ein kurzes Lob des Buches dazu, eine Zeile als Kommentar. Aber keine Leseprobe. Kein Text, der mich ansprechen könnte. Einfach nur eine Kleinanzeigen-Postwurfsendung. Zack! Unter der elektronischen Tür durchgeschoben.

Das womöglich von einer Person, die mir zuvor noch nie untergekommen ist, deren Werk ich nicht kenne. Ich frage nun für einen Freund: Was wäre dabei die Grundlage meiner Kaufentscheidung?

Okay, vielleicht der Preis. Das muß es sein! Wenn mir Bücher preisgünstig erscheinen, kaufe ich sie, egal was drinnen steht. Das war schon immer so. Oder doch nicht?

+) Ein Feuilleton
+) Netzkultur

Postskriptum
Sie haben es nun sicher erraten. Da gibt es ein Buch. Krusche & Mayr. Zu dem läßt sich viel sagen. Mach ich nun eh nicht. Aber! Wenn Sie Laune haben, können Sie sich einige meiner Gedichte von Kammerschauspieler Franz Robert Wagner vorlesen lassen: [Link]