Archipel: Was ist eine gute Frage?

Wir hatten eben die 2025er Generalversammlung des „Archipel“ und dabei eine für mich sehr interessante Situation.

Winfried Lechner (links) und Richard Mayr

Dabei saßen am Tisch einander zwei erfahrene Architekten gegenüber. Ich hab einmal mehr erlebt, was es für Anregungen bringen kann, wenn man sachkundigen Menschen zu ihrem Metier einfach einmal zuhört, statt eigene Annahmen vor sich herzuschieben,

Das kann einem zum Beispiel einige grundlegende Sätze einbringen, die beim Nachdenken über eine Branche sehr nützlich sind. Eventuell denkt man hinterher: „Eh klar!“ Aber man hat es vorher eben nicht gedacht, bedacht, gewußt.

So zum Beispiel Winfried Lechner über sein Sache: „Wir trennen das Innen vom Außen.“ Und dann diese Frage: „Was kann man tun, damit Offenheit entsteht?“

Joachim Karner

Joachim Karner betonte: „Wir haben keine genaue Vorgabe. Jemand hat eine Idee, die er nicht genau formulieren kann.“ Da ist dann der Architekt gefordert. In dieser Profession macht man etwas fest, bring es zur Umsetzung, doch was dann die Menschen in der Nutzung daraus machen, ist meist etwas ganz anderes.

Karner und Lechner waren sich offenbar einig, daß mit dem Einzug in einen Neubau gewöhnlich ein Prozeß beginnt, den man als Metapher etwas polemisch so zusammenfassen könnte: „Vom Raum zur Burg zum Gefängnis.“

Und nun überlegen Sie erst einmal, wie sich diese paar Aussagen im Text auf die Wissens- und Kulturarbeit umlegen ließen, was das allenfalls an Konsequenzen verlangen könnte. Darüber sollten wir bei Gelegenheit ins Gespräch kommen. (Eine meine Lieblingsfragen lautet ja: „Und was ist jetzt eine gute Frage?“)

+) Archipel

Über der krusche

jahrgang 56, freischaffend
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